VSV-Ärzte traten zurück

Nicht nur sportlich läuft es derzeit beim EC VSV zäh. Auch hinter den Kulissen gab es beim Tabellenschlusslicht Unruhe: Mitten in der Krise gab das Ärzteteam nach Meinungsdifferenzen mit der Geschäftsführung seinen Rückzug bekannt.

Nach dem 0:5 gegen Linz am Dienstag lagen in Villach die Nerven auch im Betreuerteam blank. Noch am Abend gab das dreiköpfige Ärzteteam um Helmuth Tscherpel den Rückzug bekanntgegeben.

VSV Krise Ärzte Rücktritt

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Helmuth Tscherpel

Einer der Anlassfälle war die Verletzung von Stürmer Patrick Spannring und Meinungsverschiedenheiten über seine Therapie. Hier schien das Vertrauen in die Vereinsärzte seitens der Geschäftsführung nicht mehr gegeben, sagte Tscherpel, der 35 Jahre lang VSV-Arzt war. „Erstmals hat sich die Geschäftsführung über den Arzt hinweg gesetzt.“

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„Haben keine Befunde bekommen“

Der Spieler sei ohne Absprache mit dem Vereinsarzt zur Untersuchung nach Klagenfurt und Deutschland gebracht worden, so Tscherpel. „Wir haben von beiden Untersuchungen keine Befunde bekommen.“ Letztlich hätte der Spieler eine intraartikuläre Spritze benötigt, für die Vereinsärzte eine oft getätigte Routinearbeit.

„Trotzdem wurde diese Spritze auf Wunsch der Geschäftsführung in Klagenfurt verabreicht“, kritisiert Tscherpel. „Dann haben wir gewusst, dass es so nicht weiter gehen kann.“ Für Tscherpel war der Rückzug nicht leicht: „Ich bin emotional schon betroffen, aber das Leben geht weiter.“

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Neues Ärzteteam wird in Kürze präsentiert

Durch den Druck der Tabellensituation musste man auch bei den Therapien der Spieler sämtliche Optionen erwägen, sagte Geschäftsführer Ulf Wallisch zur Kritik. „Da gab es einfach unterschiedliche Meinungen, deswegen haben wir auch eine zweite und dritte Meinung eingeholt.“

Für das Auswärtsspiel am Dienstag gibt es eine interimistische Ärztebetreuung, das neue Ärzteteam soll dann in den nächsten Tagen präsentiert werden.

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