Kärnten ist Land der Hundertjährigen
Für die Altersforschung ist klar, es sind gute Gene, aber auch Bewegung, sozialer Rückhalt, gesundes Leben, Alkohol in Maßen und Zigaretten am besten gar nicht, sowie gesunde Ernährung. Diese Faktoren begünstigen es, alt zu werden und noch ein selbstständiges Leben führen zu können, sagt Georg Pinter, der Vorstand der Geriatrie im Klinikum Klagenfurt.
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Junge können viel von Älteren lernen
„Wenn man hochaltrige Gruppen untersucht, zeichnet sie eine ganz besondere Einstellung zum Leben aus: Hohe Zufriedenheit, auch der Genuss wird in den Vordergrund gestellt, aber nicht im Übermaß. Jüngere können von den Älteren sehr viel lernen, wie ein Leben zu gestalten ist, damit man so alt wird.“
Es sind vor allem die weniger werdende Beweglichkeit und Gebrechlichkeit, die im zunehmenden Alter zu schaffen macht, sagt Georg Pinter: „Diese Gruppe nimmt das aber gelassen, kann mit der Erkrankung besser umgehen und ist auch bereit, etwas dafür zu tun.“
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Hobbys und familiärer Rückhalt halten jung
Adelheid Johum feierte vor kurzem ihren hundertsten Geburtstag. Die ehemalige Hebamme, die um die tausend Babys zur Welt brachte, lebt nun bei ihrer Tochter. Auch ihr Sohn schaut regelmäßig vorbei. Sie ist eingebettet in ihre Familie, legt regelmäßig Patiencen und kümmert sich noch um den Garten: „Das funktioniert recht gut. Mein Gott, dass man ab und zu nicht das Gleiche denkt, ist normal. Meine Familie ist mein Heiligtum.“
Geistige Anregung und soziale Kontakte sind wesentliche Bestandteile dafür, gut zu altern, belegt die Altersforschung. Das Zitherspielen ist das große Hobby von Franz Themessl, der demnächst 100 wird und seit 28 Jahren mit seinem Sohn am Verditz zusammenlebt.
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120 Jahre Lebenserwartung durchaus möglich
Laut Pinter könne die Lebensqualität mit 110 Jahren durchaus noch hoch sein, auch wenn zu bedenken sei, dass die Muskulatur und das Laufwerk nicht mehr so funktionieren können wie bei jüngeren Menschen: „Ausgelegt ist der Mensch wahrscheinlich auf 120 oder 130 Jahre.“
Im Jahr 2050, so die momentanen Vorhersagen, wird in Kärnten jeder Dritte älter als 65 Jahre sein. Nicht nur eine Herausforderung für die Sozialpolitik und das Pensionssystem, sondern auch für jeden Einzelnen.