Trickbetrüger haben Firmen im Visier
An die zwanzig betrügerische E-Mails gehen jährlich beim Tourismusverband Klagenfurt ein. Das letzte war als firmeninterne Nachricht getarnt. Mit „Hallo Petra“ wurde die Mitarbeiterin angesprochen. Weiter zu lesen war: „Was ist unser Kontostand, können wir heute 25.800 Euro zahlen?“ Absender war vermeintlich der Chef des Tourismusverbandes, Helmuth Micheler. Er sagt, besonders das letzte Schreiben sei so gut gemacht gewesen, dass es sehr schwer falle zu erkennen, dass es kein normales, internes Mail sei.
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Webauftritte von Firmen werden genau studiert
Immer wieder funktioniert der Trick. Laut Polizei liegt die Schadenshöhe, die durch solche mail jährlich entsteht, im zweistelligen Millionenbereich. Rainer Tripolt von der Polizei-Präsention sagt, die Täter würden sich sehr akribisch vorbereiten: „Sie studieren die Webauftritte der jeweiligen Firmen und lesen die Jahresberichte. Sie studieren Firmenbücher und gehen ganz gezielt vor, um die Möglichkeit zu erhalten, die Mitarbeiter gezielt unter Druck zu setzen. Sie treten so auf, als wären sie der Chef oder Vorstand.“
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Familie sollte Neffentrick thematisieren
Wesentlich verbreiteter ist derzeit der Neffentrick. Per Telefon meldet sich der Täter meist bei älteren Menschen als vermeintlicher Neffe oder Enkel in Geldnot. Aus Gutgläubigkeit werden oft hohe Geldbeträge überwiesen oder an einen Mittelsmann übergeben. Die Polizei rät, in der Familie schon im Vorfeld das Thema anzusprechen.
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Banken: Auszahlung größerer Beträge hinterfragen
Außerdem will man Mitarbeiter von Banken sensibilisieren, so Rainer Tripolt: „Wenn im ländlichen Bereich die Kundschaften bekannt sind und auf einmal Bargeldbeträge abgehoben werden wollen, die dem bekannten Vorgehen nicht entsprechen, sollten Angestellte sensibel und skeptisch werden und die Auszahlung verhindern.“ Ob Neffentrick oder Internetbetrug - die Polizei appelliert, jeden Fall zu melden, auch wenn es noch zu keiner Zahlung gekommen ist.
Links:
- 84-Jährige um gesamtes Erspartes betrogen (kaernten.ORF.at; 19.11.18)
- Pensionistin um 40.000 Euro betrogen (kaernten.ORF.at; 8.11.18)