Mangel an Anästhesisten droht

Die Österreichische Gesellschaft für Anästhesie schlägt Alarm. Weil viele Anästhesisten in Pension gehen, droht ein Ärztemangel in diesem Bereich kommen. Das könnte auch Nachteile für die Patienten haben.

Österreichweit gehen durchschnittlich 150 Fachärzte pro Jahr in Pension, aber nur 120 neue kommen nach. Allein am Klinikum Klagenfurt werden in den nächsten Jahren 20 Anästhesisten in den Ruhestand wechseln. Noch stünden die Ampeln auf Gelb, „alle Anästhesie-Stellen sind besetzt“, so Rudolf Likar vom Klinikum Klagenfurt, Präsident der Gesellschaft für Anästhesie. Das könnte sich aber schnell ändern, deswegen müsse man müsse jetzt gegensteuern, warnte Likar. Denn sonst könnte es zu Nachteilen für Patienten kommen.

Zu wenige Ausbildungsplätze

Am Fach Anästhesie selbst liegt es nicht, denn eine Umfrage der Ärztekammer unter Studierenden zeigt: Das Fach ist beliebt, von allen medizinischen Fächer steht es an zweiter Stelle. Aber es gibt zu wenige Ausbildungsplätze. Alle Krankenhäuser müssten deswegen mehr in die Ausbildung investieren, fordert Likar. Um mehr Fachärzte anzulocken sei bei der Bezahlung mittlerweile „einiges nachgebessert“ worden. Nun müsse Werbung für die Arbeit in Kärnten gemacht werden, etwa bei Sommercamps.

Längere Wartezeiten drohen

Sollte sich die Situation nicht ändern, dann könnte es auch Nachteile für Patienten geben, warnt Likar. Die Anästhesisten rechnen unter anderem damit, dass es weniger Operationstermine oder längere Wartezeiten für die Patienten gibt. Bereits jetzt würden Mediziner aus anderen Ländern die ausgeschriebenen Fachärztestellen besetzen. Likar: „Derzeit gibt es den Trend, dass Anästhesisten zum Beispiel aus Deutschland, Slowenien oder Kroatien bei uns arbeiten.“