Große Waldschäden und sinkender Holzpreis

Durch Windwurf während des Sturmtiefs „Vaia“ Ende Oktober sind Waldbauern in ihrer Existenz bedroht. Vor allem in den Bezirken Hermagor und Spittal wird mit einer Million Festmeter Schadholz gerechnet, die Aufarbeitung wird zwei Jahre dauern.

Zu dem Schaden für die Waldbauern, der sich auch auf die nachkommenden Generationen auswirkt, kommt noch der sinkende Holzpreis. Teilweise ging der Preis um ein Drittel zurück. Ganze Waldstriche wurden im Oberen Mölltal dem Erdboden gleichgemacht. Auf dem Sonnberg in der Gemeinde Stall im Mölltal kam kein Waldbauer ohne Schaden davon, die Ausfälle sind zum Teil beträchtlich. Waldbesitzer Anton Zraunig sagte, rund 80 Prozent seines Waldes seien kaputt, es sei eine totale Existenzbedrohung.

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Der erste Schnee fällt auf die niedergemähten Wälder

Windwurf und Schneebruch kommen zusammen

Gemeinsam mit den Behörden wird an der Aufarbeitung gearbeitet. Wichtig ist dabei der koordinierte Einsatz von Seilbringungsanlagen auf den Forstraßen, um einen raschen und gefahrlosen Abtransport des Holzes zu gewährleisten und die Verluste, die entstanden, so gering wie möglich zu halten.

Gerd Sandrieser, Bezirksforstinspektor Spittal/Drau, sagte, es gehe hauptsächlich um geworfene Bäume, doch daneben gebe es regionsweise auch Schneebruch. Hier seien die Stämme in der Mitte abgebrochen, das sei eine zusätzliche Entwertung.

Sägeindustrie will heimisches Holz bevorzugen

Förster Christian Dullnig erklärte, in ganz Oberkärnten und Osttirol hätten Windwürfe stattgefunden, ebenso in Südtirol und Italien. „Wir haben so große Holzmengen, dass die Holzindustrie das schwer wegbekommen wird. Wir haben jetzt Preisverfall von ca. 30 Prozent. Zusätzlich werden die Aufarbeitungskosten um 20 Prozent steigen. Der Schaden für die Bauern ist enorm.“

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Für manche Waldbesitzer geht es um die Existenz

Die heimische Holzindustrie zeigt zwar Interesse für die Verwertung des Schadholzes aus Italien. Markus Schmölzer, Geschäftsführer des Sägewerkunternehmens Hasslacher Drauland garantierte aber, dass man den Schwerpunkt der Aufarbeitung und Abnahme in die lokalen Schadholzregionen verlegen werde.

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Um bis zu 30 Prozent fällt der Holzpreis

Um ausreichend Lagerplatz für die anstehenden Schadholzmengen zu schaffen, ist in Sachsenburg ein weiteres Nasslager geplant, dafür fehlen allerdings noch die Genehmigungen. Auch eine Erhöhung des Gesamttransportgewichtes für Holztransporte würde eine raschere Aufarbeitung garantieren, so die Sägeindustrie. Bis zu zwei Jahre werde es dauern, bis die Sturmschäden endgültig aufgearbeitet seien, rechnen Experten.

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