Winterfeste Umfahrung im Lesachtal

Im Lesachtal wird - nach den Hochwasser- und Sturmschäden - die beschädigte Gailtalbundesstraße umfahren. Derzeit wird eilig eine Umfahrungsstraße errichtet, nächste Woche soll sie für den Verkehr frei gegeben werden.

Die neue Straße zwischen Maria Luggau und St. Lorenzen wird 4,6 Kilometer lang sein, sie soll über den Winter die Ausweichroute für den gesamten Verkehr im Lesachtal sein. Bei einem Lokalaugenschein der Politik und von Beamten der Straßenbauabteilung wurde die Ersatzstraße am Samstag besichtigt. Eine offizielle Straßenfreigabe gab es noch nicht, es müssen Leitschienen und Leitpflöcke montiert und letzte Asphaltierungsarbeiten zwischen Moos und Sterzen durchgeführt werden. Mitte nächster Woche soll die Straße dann endgültig freigegeben werden, schon jetzt stellt sie aber die Versorgung im Tal sicher. Nach der Freigabe wird es aus Sicherheitsgründen eine Ampelregelung geben, was zu Wartezeiten führen wird.

Nach der Unwetterkatastrophe war das Bildungszentrum im Lesachtal mit Volks- und Neuer Mittelschule zwei Wochen geschlossen. Die Kinder werden vorübergehend vom „Bergrettungstaxi“ über die neue Umfahrung zur Schule gefahren - mehr dazu in Mit der Bergrettung in die Schule (kaernten.ORF.at; 12.11.18). Laut dem Schulleiter wird voraussichtlich ab Mittwoch ein 30-Sitzer-Bus über die Ersatzstraße fahren können.

Freigabe ab nächster Woche

„Wenn es endlich wieder eine Verbindung nach Maria Luggau gibt, ist das eine große Erleichterung“, sagte Bürgermeister Johann Windbichler am Samstag. „Wenn die Kinder in die Schule kommen und man nicht mehr über die Almen fahren muss, kehrt wieder Normalität im Tal ein.“ Wann genau die Straße eröffnet wird, war am Samstag noch nicht bekannt. „Ich hoffe, so schnell wie möglich“, sagte der Bürgermeister. Derzeit wurde auch noch kein Asphaltbelag auf die Ersatzstraße aufgebracht. Die Asphaltierung soll aber dafür sorgen, dass die Straße winterfest ist, auch soll sie damit für Touristen befahrbar sein.

Verbindungsabschnitt völlig neu errichtet

Die neue Umfahrung der Gailtalbundesstraße wird über zwei Forststraßen führen. Dazwischen wurde ein Verbindungsabschnitt völlig neu errichtet. Die Gesamtkosten von 1,2 Millionen Euro trägt das Land. Die Straße wird auch winterfest sein, bestätigte Heinz Pansi, Bezirkshauptmann von Hermagor: „In den nächsten Tagen werden noch Sicherheitschecks und Adaptierungen erfolgen, damit genügend Ausweichen zur Verfügung stehen und die Schneepflüge die Trasse ungehindert befahren können.“

Die Winterbetreuung übernimmt die Straßenbauabteilung des Landes. Die Behelfsstraße wird für Busse und Klein-Lkw befahrbar sein, aber es wird eine Geschwindigkeitsbeschränkung geben müssen. Laut Pansi werde diese zwischen 30 und 50 km/h liegen.

Alte B111 wird nach Hangrutsch saniert

Unterdessen beginnen bereits die Sanierungsarbeiten an der Schadstelle der B111 bei Promeggen. Die Straße ist dort auf einer Länge von rund hundert Meter abgerutscht. In einer ersten Maßnahme soll jetzt der rutschende Hang stabilisiert werden. Die Aufbauarbeiten werden auf jeden Fall bis zum Frühjahr dauern, so Pansi.

Durch Lawinen gebe es zwar momentan keine unmittelbare Gefahr für Menschen oder Siedlungen, aber in Zukunft müsse ein zentrales Augenmerk auf den Schutzwald gelegt werden, so Pansi. Außerdem werde es umfassende Lawinenverbauungen geben müssen.