Betriebe: Warnstreiks kontraproduktiv

Die fünfte und entscheidende Runde der Metallerverhandlungen sind in der Nacht auf Freitag gescheitert. Auch in einigen Kärntner metallverarbeitenden Betrieben wird ab Montag gestreikt. Die Arbeitnehmervertretung hält dies für kontraproduktiv.

Eine solche Verhandlungsrunde hätten sich die vielen tausenden Arbeiter nicht verdient, sagt der Kärntner Gewerkschaftslandessekretär Gernot Kleißner: „Das, was in der gestrigen Nacht abgelaufen ist, ist eine absolut unwürdgie Art und Weise, dass nachher telefonisch nachgerufen und gesagt wird, dass sie uns doch ein paar Zehntel mehr geben.“

3.000 bis 4.000 Beteiligte erwartet

Freitagmittag wurde der Fahrplan für die Warnstreiks am kommenden Montag festgelegt. Eine Landesstreikleitung wird gebildet, die die Warnstreiks in den einzelnen Betrieben, koordiniert. Gestreikt wird ab Montag, voraussichtlich ab Mittag, sagt Kleißner: „Wir beginnen mit den maßgeblichen Betrieben Kärntens. Der Warnstreikt soll ja bis Mittwoch dauern und es kommen Tag für Tag Betriebe dazu, die zu ihren Zeiten die Versammlung und die Warnstreiks abhalten.“ Er rechne mit 3.000 bis 4.000 Beschäftigten, die sich am Warnstreik beteiligen werden. Nur die größeren Betriebe in Kärnten, die gewerkschaftlich organisiert sind und die Betriebsräte haben, würden betroffen sein.

Nach wie vor beharren die Gewerkschafter auf eine Lohn bzw. Gehaltserhöhung für die Metaller um fünf Prozent. Kleißner: „Es wird das gesamte Paket bewertet. Wir haben ja auch Forderungen, die die elfte und zwölfte Stunde und die Nachtarbeit, sowie die Lehrlingsentschädigung betreffen.“

Wirtschaft ortet Herausforderung für Betriebe

Für die Arbeitgeber wären solche Warnstreiks eine enorme Herausforderung, sagt der Kärntner Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Mandl, der nicht bei den Verhandlungen in Wien dabei war und diese auch nicht kommentieren möchte, außer, dass diese sehr „kontraproduktiv“ seien. Sie würden zu einem Zeit- und Lieferverzug führen: „Gerade in der Industrie ist Vieles Just-in-Time. Es wird auf Auftrag gefertigt und das bedeutet, dass die Dinge bis zu einem gewissen Zeitpunkt fertig sein sollen. Wir gehen sehr viel in die Autoindustrie und nach Deutschland. Jede Verzögerung tut sehr weh.“ Langfristig gesehen sei der Weg der Verhandlungen laut Mandl der „vernünftigere“, als sich zu Streiks hinreißen zu lassen.

Sollte man sich vor Montag nicht einigen und auch die Warnstreiks bis kommenden Mittwoch nichts bringe werde dann ab übernächsten Montag weitergestreikt, heißt es seitens der Gewerkschaft.

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