Caritas-Spendenaktion: „Helfen im eigenen Land“
Die Caritas versuche nicht einfach nur zu helfen, sondern den Betroffenen die menschliche Würde zu lassen, hieß es am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in einem der beiden Caritasläden in der Villacher Innenstadt. Die Caritas-Läden (Carlas), mit Second-Hand-Spenden in Klagenfurt und Villach, seien daher eingerichtet wie andere Geschäfte auch.
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Viele Hilfesuchende sind Frauen
Die Läden sind nicht voll geräumt. Sie sind mit den gebrauchten Gegenständen als Geschäft mit Atmosphäre gestaltet. Viele der heuer bereits 3.500 Hilfesuchenden sein Frauen, hieß es von der Caritas. Die Betroffenen bräuchten manchmal nur für einige Monate Hilfe, sagte Ursula Luschnig, die in der Caritas für Menschen in Krisen zuständig ist.
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„Scheidung oder Trennung ist ein ganz wesentlicher Grund, warum Leute zu uns kommen, viele haben Beziehungsprobleme, auch Burnout, Mobbing und Erschöpfung sind Themen. Ganz stark vertreten sind auch Depressionen und Angstzustände. 64 Prozent der Menschen, die zu uns kommen, sind Frauen,“ sagte Luschnig.
Caritasläden sollen auch sozialer Ort sein
In den Caritasläden kann jeder günstig gespendete Second-Hand-Ware kaufen. Die Caritas vergibt aber auch Gutscheine an Menschen, die einen gravierenden finanziellen Engpass haben. Christina Staubmann ist zuständig für die Läden. „Uns ist es ein Anliegen, dass es weit über die Versorgung ‚mit dem Nötigsten‘ - wie es heißt - hinaus gehen sollte. Es geht darum, ein liebevoll gestaltetes Ambiente zu haben, einen sozialen Ort, an dem man zusammenkommen und das eine oder andere Wort austauschen kann.“
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Begegnungswoche in Bezirken beginnt
Caritasdirektor Josef Marketz sagte, er hoffe, dass die Mindestsicherung von 840 Euro nicht gekürzt werde. Man wolle außerdem nicht mehr so sehr als reine Klagenfurter Institution verstanden werden, deswegen gehe die caritas nun in die Bezirke, sagte Marketz. „So beginnen wir jetzt im Bezirk Spittal mit einer sogenannten Begegnungswoche, die wir dann in allen Bezirken machen wollen. Wir besuchen unser Einrichtungen und wir laden die Bürgermeister, Pfarrer und Bezirkshauptleute ein, um an diesen Orten hin zu sehen, wie die soziale Situation ist.“
Gegen den Hunger in der Welt, werde weitergearbeitet, aber das meiste Spenden-Geld bleibe in Österreich. Der Aktionsname „Helfen im eigenen Land“ sei sehr bewusst gewählt worden.