Hundeführschein wieder Thema

Die angekündigte Beißkorbpflicht für gewisse Hunderassen in Klagenfurt sorgt für weitere Diskussionen. Am Freitag kündigten Landespolitiker neue Regeln für Hundehalter an, ein Hundeführschein soll für alle gesetzlich verpflichtend sein.

Noch heuer könnte es in Klagenfurt eine Beißkorbpflicht für „gefährliche“ Hunderassen geben, diskutiert wird auch ein Verbot gewisser Hunderassen. Eine Arbeitsgruppe soll bis November Ergebnisse vorlegen - mehr dazu in Klagenfurt plant Beißkorbpflicht. Am Freitag meldeten sich auch Landespolitiker zum Thema zu Wort. Geht es nach einer Aussendung von Landeshauptmann Peter Kaiser, Tierschutzreferentin Beate Prettner und den für die Hundehaltung zuständigen Referenten Daniel Fellner (alle SPÖ) sollen alle Hundehalter einen Führschein also eine Grundausbildung mit ihrem Tier machen. Die Gemeinden könnten dies bei der Anmeldung kontrollieren.

Leinenpflicht nach Sicherheitsgesetz

Anders als in anderen Bundesländern gibt es in Kärnten derzeit keine Auflagen für die Haltung bestimmter Hunderassen. Allerdings gilt für bissige Hunde Maulkorb- und Leinenpflicht und an öffentlichen Orten müssen ohnehin alle Hunde an der Leine geführt werden oder einen Maulkorb tragen. So sieht es das Landessicherheitsgesetz vor. Ein Hundeführschein war zumindest im Frühjahr noch kein Thema. Auf Anfrage des ORF hieß es damals aus der Veterinärabteilung, dass ein solcher nicht geplant sei - mehr dazu in Vorerst kein Hundeführschein geplant (kaernten.ORF.at; 7.5.2018).

Angesichts der Diskussionen, die nach den letzten schweren bzw. tödlichen Verletzungen durch Hundebisse in Österreich aufkamen, ist der Hundeführschein nun wieder Thema. Das Landessicherheitsgesetz soll adaptiert und der Hundeführschein eingeführt werden. Schon demnächst soll es Gespräche zwischen dem Land und Vertretern der diversen Hundestaffeln in Kärnten geben.

Deutschland setzt auf Sachkundenachweis

Für Trainer Dominik Rab, drei drei Jahre lang Hundepsychologie studierte, ist das Problem nicht die Rasse. Er beschäftigt sich mit Hunden, die bereits Menschen gebissen haben und Rassen, für die man viel Erfahrung braucht. Hunde seien Jagdraubtiere, davon werde immer ein marginales Risiko ausgehen, egal ob Pudel, Dackel oder Pitbull. Er ist entweder für eine Beißkorbpflicht für alle oder gute Erziehung. Beißkorbpflicht für einige Rassen habe für ihn keinen Sinn. Ein Pitbull habe zwar mehr Beißkraft, die Frage sei aber, ob ein Pitbull gefährlich sei.

Ein Hundeführschein reiche nicht, sagt der Hundetrainer, in Deutschland gehe man bereits einen Schritt weiter. Wenn jemand einen Hund kauft und anmeldet, brauche er einen Sachkundenachweis. Dieser besagt, dass der Besitzer wisse, was für ein Tier er habe und welche Genetik der Hund habe, wofür er „gemacht“ sei.