ÖAMTC: Warnung vor tief stehender Sonne

Die tief stehende Sonne gilt als drittgrößte Gefahr für Autofahrer nach Glatteis und Nebel. Die Gefahr ist vor allem im Herbst und Winter groß, wenn das Licht fast waagrecht durch die Windschutzscheibe fällt.

Die kurzfristige Blendung kann oft so intensiv sein, dass Fußgänger oder Radfahrer übersehen werden, warnte der Autofahrerclub ÖAMTC. Wer bei Tempo 100 nur für eine Sekunde geblendet wird, ist für 30 Meter im Blindflug unterwegs. Erst vor Kurzem stieß eine 80 Jahre alten Autofahrerin in der Gemeinde Sittersdorf am Nachmittag mit einer entgegenkommenden Rennradfahrerin zusammen. Gegenüber der Polizei gab die Autofahrerin an, dass sie von der Sonne so stark geblendet wurde, dass sie die 43 Jahre alte Radfahrerin einfach nicht sah. Die Radfahrerin wurde unbestimmten Grades verletzt.

Todesopfer nach Blendung auf Tauernautobahn

Für den ÖAMTC ist das kein Einzelfall. Aufgrund blendender Sonne kommen jährlich österreichweit rund 2.000 Menschen im Straßenverkehr zu Schaden. Im Jänner dieses Jahres kam es auf der Tauernautobahn zu einem Serienunfall nach einem Zusammenstoß. Nachkommende Autofahrer wurden von der tief stehenden Sonne so geblendet, dass sie nicht mehr rechtzeitig vor der Unfallstelle bremsen konnten und auf die Unfallfahrzeuge auffuhren - mehr dazu in Auffahrunfälle nach Crash fordern ein Todesopfer (kaernten.ORF.at; 29.1.2018).

ÖAMTC-Verkehrspsychologin Marion Seidenberger rät Autofahrern, sich gerade jetzt auf solche Situationen einzustellen. „Man muss vorbereitet sein, mit geputzten Scheiben, mit gefüllter Scheibenwaschanlage und unbeschädigten Scheibenwischerblättern.“ Auch die Sonnenbrillen sollten immer griffbereit sein.

Radfahrer: Gut sichtbare Kleidung und Licht

„In einer Gefahrensituation gilt es, rasch das Tempo zu verringern. Prinzipiell gilt es, die Lichter des vor einem fahrenden Fahrzeugs genau zu beobachten, damit man rasch genug stehen bleiben kann. Auch bei Ampellichtern, bei Baustellen und Bodenmarkierungen muss man sehr aufpassen“, sagte Seidenberger. Es gelte, sich an Gefahrenstellen heranzutasten und keine abrupten Fahrmanöver zu setzen, sagte Seidenberger. Bei einem Unfall sollte man die Warnweste anziehen und die Fahrbahn verlassen. Für Radfahrer gilt es, gut sichtbare Kleidung zu tragen und die Beleuchtung einzuschalten.

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