Kärntnerin bereit für Hilfseinsatz

Nach dem Erdbeben und der Tsunamikatastrophe in Indonesien wird auch das Rote Kreuz Hilfe in die Region schicken. Die Fresacherin Katrin Melischnig ist Trinkwasserexpertin, sie steht für einen Einsatz bereit.

Vier Mal war Katrin Melischnig schon bei internationalen Einsätzen im Ausland dabei. Die vergangenen Weihnachten verbrachte sie in Bangladesch bei einem Hilfseinsatz, im Zuge der Rohinga-Flüchtlingstragödie. Sie beobachtet auch die aktuelle Lage in Indonesien genau. Logistisch werde es eine Herausforderung, da eine Trinkwasseraufbereitungsanlage nichts sei, was man so einfach in einen Rucksack stecken könne, so Melischnig. „Es kommt immer darauf an, mit welcher Einheit man hinfährt.“ In Tansania hätten sie alles mitgeführt, wie etwa das Essen für die Leute: „Da kommen schon einige Tonnen zusammen.“

Die Koordination im Falle einer Krise obliegt am Einsatzort aber dem regional zuständigen Rote Kreuz: „Es gibt eine enge Zusammenarbeit mit dem indonesischen Roten Kreuz, weil wir quasi für sie arbeiten. Sie sagen uns dann, wo was gebraucht wird und wo zum Beispiel die Trinkwasseraufbereitungsanlage aufgebaut wird.“ Beim Aufbauen der Tanks dauere es, bis der geeignete Platz gefunden werde.

Rotes Kreuz Mitarbeiter Indonesien

Privat

Trinkwasserexpertin: Die Fresacherin Katrin Melischnig

Hilfseinsätze bei unbezahltem Urlaub

International und auch in Österreich gibt es einen vorhandenen Pool von Spezialisten, die für solche Einsätze qualifiziert sind. Dazu gehört auch die Chemielabortechnikerin aus Fresach. Es sei ihre Leidenschaft, anderen Menschen in Krisen bestmöglich zu helfen, daher bildet sich die 34-Jährige auch laufend weiter. Für Hilfseinsätze gebe es je nach Absprache unbezahlten Urlaub.

Lage in Indonesien schwer einzuschätzen

Vor allem, weil die Informationen weiterhin nur nach und nach hereinkommen und immer noch neue betroffenen Dörfer entdeckt werden, sei die Situation derzeit schwer einzuschätzen. Mehr als 160.000 Menschen sind obdachlos, es mangelt an Essen und sauberem Trinkwasser. Derzeit sei in Indonesien noch alles in der Anfangsphase.

„Wenn man genau weiß, was benötigt wird, kommt die Anfrage zur Einmeldung“, so die Kärntnerin. Sollte sie auch diesmal die Anfrage vom Roten Kreuz bekommen müsse sie mit ihrem Arbeitgeber Rücksprache halten, ob sie in zwei oder vier Wochen abkömmlich sei. Wenn sie seine Zusage bekomme und dann noch aus den eingelangten Einmeldungen ausgewählt werde sei sie durchaus bereit, eine Zeit lang nach Indonesien zu gehen, um dort zu helfen. Auch wenn es noch viele Fragezeichen gebe - eines steht jetzt schon fest: Der Wiederaufbau in der Krisenregion werde laut Rotem Kreuz mehrere Jahre dauern.