Gemeinsamer Kampf gegen Tierschmuggel

Noch zwei Jahre läuft an der Grenze zwischen Kärnten und Italien das Projekt „Bio-Crime“. Grenzübergreifend kämpfen Polizisten im Rahmen des Projektes gegen den zunehmenden illegalen Tierhandel mit Haustieren.

Der Handel mit Haustieren aus Osteuropa nahm in den letzten Jahren stark zu. Eine Ladung Tierbabys soll ähnlich lukrativ sein wie der Drogenschmuggel. Einen Umsatz von bis zu 300.000 Euro soll eine illegale Ladung mit Hundewelpen bringen. Bis zu 250 Welpen werden in ein Fahrzeug eingepfercht. Auf der Reise erkranken sie oft und sterben. Der illegale Tierhandel betrifft auch immer häufiger Rassekatzen und exotische Vöge.

EU förderte gemeinsame Anstrengung

Seit 2017 gibt es das grenzüberschreitende Projekt „Bio-Crime“, von der EU mit 1,1 Millionen Euro gefördert. Im Rahmen des Projektes gab es bislang zwei internationale Kontrollen an den Grenzen. Oft sei man auf Zufallsfunde angewiesen, sagt der zuständige Fachbereichsleiter in der Verkehrsabteilung der Polizei, Norbert Rohseano.

Das Wichtigste sei die Schutzausrüstung der Kollegen. Denn bei den illegalen Tiertransporten bestehe Ansteckungsgefahr mit Tierkrankheiten. Durch die grenzüberschreitende Zusammenarbeit sollen unter anderem auch Seuchen bekämpft werden, die ungeimpfte Tiere aus Osteuropa verbreiten.

Tiere werden im Darknet bestellt

Das Schmuggeln von Tierbabys, wie Rasse-Welpen, würde fast immer nach demselben Schema ablaufen. „Die Tiere werden im so genannten Darknet bestellt. Österreich ist Transport- und Transitland für Schmugglerbanden.“ Häufig würden die Tiere in Transportern aus Osteuropa nach Oberitalien gebracht.

Die verstärkten Kontrollen zeigen Wirkung. Durch den generellen Kontrolldruck der Polizei in Kärnten in Sachen Tierschutz würden Langstrecken-Nutztier-Frächter um Kärnten mittlerweile einen großen Bogen machen, so Rohseano.

Zum Welttierschutztag am 4. Oktober initiierte das Land Kärnten einen Landestierschutzpreis. Damit sollen Landwirte ausgezeichnet werden, für die artgerechte Tierhaltung mehr als die Erfüllung von Vorschriften sei, hieß es.

Links:

• „Aktion scharf“ gegen illegalen Welpenhandel (kaernten.ORF.at, 7.4.2018)
• „Bio Crime“-Projekt gegen illegalen Tierhandel (kaernten.ORF.at, 28.3.2017)