Immer weniger Zugvögel kehren zurück
230 Brutvogelarten gibt es in Österreich, zwei Drittel davon sind Zugvögel. Sie kehren im Normalfall im Frühling wieder nach Österreich zurück, um zu brüten. Es ist eine gefährliche Reise, sagt Andreas Kleewein von Birdlife Kärnten, viele Vögel kommen nicht wieder: „Grund liegt in illegaler Jagd auf den Zugstrecken. Malta ist so ein Hotspot, wo die Vögel durch Netze und Leimruten gefangen und getötet werden.“ Im toskanischen Ort Montalcino zum Beispiel findet jedes Jahr das Drosselfest statt, wo die kleinen Singvögel gebraten serviert werden.
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Auch Raubvögel werden gejagt
Wespenbussarde oder Fischadler werden illegal geschossen, Wiedehopfe werden mit Leimruten gefangen, aber auch Wachteln oder Lerchen. „Die Vogelarten, die ohnehin stark im Schwund sind, werden durch das Verschwinden der Insekten oder Lebensraumverlust noch mehr bedroht.“ Verheerend sei die Lage laut Birdlife bei den Turteltauben, die in freier Wildbahn leben. Der Bestand halbierte sich in den letzten 20 Jahren.
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Noch keine Gefahr im Kleingartenbereich
In Kärnten könne man sagen, dass vor allem bekannte insektenfressende Arten abgenommen haben, so Kleewein, hier vor allem die Feldvögel wie Lerchen oder Kiebitze. Bei Meisen oder Drosseln im Gartenbereich gebe es keine Einbrüche. Dass der Vogelbestand generell extrem abnimmt, ist traurige Tatsache, sagt Kleewein. Das liege auch an der starken landwirtschaftlichen Nutzung. Rebhühner seien nicht mehr zu finden, bei Kiebitzen gebe es nur noch acht Brutpaare. Wachteln seien in Kärnten nicht mehr zu hören.
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Um Vögel zu unterstützen, könnte man sie laut Kleewein im Winter füttern. Wichtig sei da aber die richtige Nahrung und gute Qualität, sonst könne man großen Schaden anrichten. Wenn man samen- und beerentragende Sträucher pflanze, tue man den Vögeln etwas Gutes. „Die naturbelassene Gartenstruktur ist ein großes Hilfsmittel, wo der Einzelne viel beitragen kann.“