U-Häftling starb an Drogenmix

Jener 21 Jahre alte Untersuchungshäftling, der am Samstag leblos in seiner Zelle in der Justizanstalt Klagenfurt gefunden worden ist, ist an einem Drogenmix gestorben. Die Obduktion ergab als Todesursache eine Gehirnschwellung und ein Lungenödem.

Laut Auskunft der Anstaltsleitung gegenüber der APA sei am späten Freitagabend ein Mithäftling aufgewacht, habe den Bewusstlosen entdeckt und Alarm geschlagen. Der Notarzt versuchte noch, mit einem Defibrillator den Mann wiederzubeleben. Der Mann wurde ins Klinikum Klagenfurt gebracht, wo er am Samstag starb.

Obduktion: Hirnschwellung und Lungenödem

Da es äußerlich keine Verletzungen gab, bestand der Verdacht, dass Drogenmissbrauch die Todesursache sein könnte. Eine Obduktion wurde angeordnet. Das vorläufige Ergebnis bestätigte am Sonntagnachmittag die Vermutung, dass der Mann an Suchtmittelmissbrauch gestorben ist. Als Todesursache wurden eine Gehirnschwellung und ein Lungenödem festgestellt, bestätigte der Leiter des Landeskriminalamtes, Gottlieb Türk. Welchen Drogenmix der Mann zu sich genommen hat, muss erst geklärt werden. Das toxikologische Gutachten soll in einigen Wochen vorliegen.

Geklärt werden muss auch, wie der Mann an die Drogen gekommen ist. Als Untersuchungshäftling hatte er keinen Ausgang, und in seiner Zelle seien keine Drogen gefunden worden, hieß es. Bei dem Toten handelt es sich um einen Österreicher. Er ist wegen Drogendelikten nicht rechtskräftig verurteilt worden und befand sich seit dem Winter in der Justizanstalt Klagenfurt.

Politik und Experten wollen Drogenproblem lösen

Es ist dies der 19. Drogentote, den es heuer bisher in Kärnten gab; geschätzte 5.000 Menschen in Kärnten sind von illegalem Suchtgift abhängig. Das Drogenproblem in Kärnten wurde vergangene Woche im Landtag debattiert. Auf Antrag der ÖVP wurde in der Aktuellen Stunde darüber diskutiert, welche Lösungen es geben könnte - mehr dazu in Landtag sucht Lösung für Drogenproblem (kaernten.ORF.at; 20.9.2018).

An der Uni Klagenfurt fand - ebenfalls vergangene Woche - der Jahreskongress der österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie statt. Laut Experten greifen im Kampf um Drogen Strafen zu kurz. Ein früher Schutz vor Gewalt, Angst und Vernachlässigung sei effektiver - mehr dazu in Experten: Suchtprävention ist Kinderschutz (kaernten.ORF.at; 20.09.2018).