Drohnen bekämpfen Maiswurzelbohrer

Landwirte sagen Maiswurzelbohrer und Maiszünsler mit Hilfe von Drohnen den Kampf an. Parasiten und Lockstoffe, die die Vermehrung der Schädlinge eindämmen sollen, werden aufgebracht. Tests sind abgeschlossen, jetzt folgen wissenschaftliche Studien.

Bisher mussten teure Stelzentraktoren ausrücken, um den Maiswurzelbohrer und den Maiszünsler auf den Feldern zu bekämpfen. Das Problem dabei waren die Spuren, die die Geräte hinterließen und außerdem konnten die Traktoren mit ihren Auslegern nicht alle Stellen im Maisfeld erreichen. Die Larven des Maiswurzelbohrers können verheerende Schäden anrichten, sie fressen Wurzeln und Narbenfäden, die Pflanzen sterben ab.

Zufriedenstellende Tests

Laut Pflanzenschutzexperte Markus Tschischej von der Landwirtschaftsklammer sei eine Möglichkeit, den Maiswurzelbohrer fernzuhalten, die Fruchtfolge. Doch auf den insgesamt 15.000 Hektar, auf denen Mais in Kärnten angebaut werde, sei das auch nicht so einfach. Daher gab es die ersten Versuche mit einer Drohne, um den Schädling von der Luft aus eindämmen zu können.

Maiswurzelbohrer Drohne Bekämpfung Tests

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Zuerst überfliegt die Drohne die Felder um den Behandlungsbedarf festzustellen

Erste Tests seien sehr zufriedenstellend verlaufen, sagte Tschischej: „Das Schlüsselargument war, wir haben einen Schädling und uns sind dagegen die Hände gebunden: Mit dieser Ausbildungstechnik sehen wir eine Chance, den Schädling mittel- bis langfristig das leben so schwierig wie möglich zu machen.“

Maiswurzelbohrer Drohne Bekämpfung Tests

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Bei Bedarf wird das Mittel mit den Pheromonen versprüht

Verschiedene Mittel für verschiedene Schädlinge

Pheromone, weibliche Duftlockstoffe, werden mit einer Flüssigkeit in einen Zehn-Litertank gefüllt und dann versprüht. Diese Stoffe verwirren die Käfer und hindern sie an der Vermehrung. Effektiver gehe es kaum, so Tschischej. Der Bestand könne mit der Drohne in einer Flughöhe von 1,5 Metern bis zum untersten Blatt benetzt werden. Das sehe man an der kalkigen Flüssigkeit eindeutig. Es funktioniere also, man werde in der Richtung weiterarbeiten, so Tschischej.

Es gibt noch eine weitere, verlässliche Möglichkeit, Schädlinge von der Luft aus zu bekämpfen, nämlich mit Eiern von Schlupfwespen. Diese Parasiten werden in Kugeln gepackt und abgeworfen, sie wirken gegen den Maiszünsler.

Maiswurzelbohrer Drohne Bekämpfung Tests

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Riesige Maisflächen können durch die Drohne beobachtet und behandelt werden

Drohne schafft 100 Hektar pro Tag

Das Team rund um Raphael Urf aus Klagenfurt ist das erste in Österreich mit der Zulassung, diese Mittel großflächig auszubringen. Mittels Drohne werden auch hochauflösende Fotos der Felder gemacht, um von oben sehen zu können, wo der Maiswurzelbohrer zu fressen beginnt. Dann wird gezielt mit der Ausbringung der Pheromone begonnen, Urf: „Das große Thema vorher war es, man kann 15 Hektar zu Fuß kaum abgehen. Beim Fliegen schaffen wir pro Tag 100 Hektar, da kann man bald sagen, welche Flächen befallen sind und behandelt werden müssen.“ Die bisher gesammelten Ergebnisse sollen jetzt wissenschaftlich verwendet und auch Basis für Langzeitstudien werden.