85. Klagenfurter Herbstmesse eröffnet

Am Mittwoch ist die 85. Klagenfurter Herbstmesse eröffnet worden. Die Messe versteht sich als Leisungsschau der heimischen Betriebe. 600 Aussteller aus zehn Nationen präsentieren bis Sonntag ihre neuesten Produkte.

Die Palette reicht von der Modeschau bis hin zum Schnupperkurs für Handwerker, vom Live-Heiratsantag in der Messehalle bis zum Brotbackseminar. In den kommenden Tagen werden tausende Besucher in den Messehallen in Klagenfurt viele Höhepunkte geboten - mehr dazu in Herbstmesse lockt mit Youtube-Stars (kaernten.ORF.at; 6.9.2018).

Messe: Gegengewicht zu Online-Handel

Messepräsidentin Maria Luise Matthiaschitz (SPÖ) sieht die kommenden fünf tage als große Chance, den Besuchern den hohen Stellenwert des heimischen Handels zu vermitteln, der nicht mehr überlebensfähig sei, wenn nur noch online gekauft werde. „Jedes dieser Produkte kann man angreifen, man kann es verkosten, man kann es ausprobieren. Das ist genau das, was uns gegenüber dem Online-Handel hervorhebt und ein ganz wichtiges Gegengewicht darstellt.“

Ähnlich lautete auch der Appell von Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Mandl (ÖVP). Ein belebter Handel sei der entscheidende Faktor für den Lebens- und Wohnstandort. „Dasselbe, das wir hier in einer kleinen Welt sehen, wünschen wir uns auch für unsere Städte, Gemeinden und Dörfer. Wir brauchen belebte Innenstädte.“ Wichtig sei auch, dass die Raumordnung diese Entwicklung möglich mache, sagte Mandl.

LH Kaiser: Seniorenticket soll kommen

Das Schlüsselwort sei die Nachhaltigkeit, sagte Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) in seiner Eröffnungsrede. Er berief sich auf das Regierungsprogramm und auf bisher gesetzte Maßnahmen wie das Kinderstipendium, das es seit Monatsbeginn gebe. Kaiser sprach auch finanzielle Erleichterungen in der Kinderbetreuung an.

Der Landeshauptmann kündigte an, er werde sich dafür einsetzen, dass es ein Seniorenticket für den öffentlichen Verkehr in Kärnten geben wird. Dieser Vorschlag der FPÖ wurde am Dienstag im zuständigen Ausschuss des Landtages von SPÖ und ÖVP noch abgelehnt. Kaiser sagte, dass es die Regierung im Sinne der Nachhaltigkeit dieser Messe schaffen werde, „ein vernünftiges Ticket für die ältere Generation zustande bringen, im Sinne dafür, dass der öffentliche Verkehr im Vergleich zum privaten Verkehr den Vorrang erhält“. Für unglaubwürdig hält FPÖ-Chef Gernot Darmann nach der Absage am Dienstag die diesbezüglichen Aussagen Kaisers. „ Wer soll da den Ankündigungen des Landeshauptmannes noch glauben?“, fragte Darmann.

Konkret fordert die FPÖ, in Anlehnung an das Salzburger „Edelweiß-Ticket“ auch ein kärntenweites Seniorenticket für alle öffentlichen Verkehrsmittel, zu einem Preis von 299 Euro pro Jahr. Zu prüfen sei auch, ob für die rund 20.000 in Kärnten lebenden Mindestpensions- und Ausgleichszulagenbezieher der Ticketpreis auf 199 Euro reduziert werden kann.