Rauchverbot am Wiesenmarkt verwirrt

An Kirchtagen und Wiesenmärkten herrscht seit dem 1. Mai ein generelles Rauchverbot innerhalb von Mehrzweckhallen oder Festzelten. Für den bevorstehenden den St. Veiter Wiesenmarkt sorgt das Gesetz für Verunsicherung bei Standbetreibern und Veranstaltern.

Grund für das Rauchverbot ist eine Gesetzesnovelle im Nichtraucherschutzgesetz. Wo genau das Verbot greifen soll, ist den Veranstaltern offenbar noch nicht ganz klar. Auf dem Wiesenmarkt gibt es Gastgärten im Freigelände, Stehplätze unter Schirmen und schließlich auch überdachte Sitzplätze in Hallen mit und ohne Seitenwände.

Dach ist entscheidend ob Verbot gilt

Wo überall auf dem fünf Hektar großen Gelände nicht mehr geraucht werden darf lässt bei den Veranstaltern nun die Köpfe rauchen. Marktreferent Rudi Egger sagt, es habe viele Anrufe gegeben, die die genaue Auslegung betreffe: „Ich habe das Gesetz durchgeschaut und es ist nicht so einfach. Unter dem Stricht ist es aber so: Dort, wo ein Dach über dem Kopf ist, herrscht Rauchverbot. Einen Sonnenschirm betrifft das nicht, aber überall, wo feste Hütten mit seitliche Wänden sind. Auch wenn eine Seite ganz offen ist, gilt das Verbot.“

Die Stadt werde sich erkundigen und für rechtliche Klarheit sorgen - auch darüber, wer die Rauchvergehen zu ahnden hat, so Egger. Das Marktreferat werde Raucher und Betreiber jedenfalls nicht anzeigen.

Mehr als eine halbe Million Unterschriften wurden bisher für ein Rauchverbot in der Gastronomie gesammelt. Die Ärztekammer will nun noch Unentschlossene für das Volksbegehren und eine etwaige Volksabstimmung mobilisieren - mehr dazu in „Don’t Smoke“-Kampagne: Aufruf an Unentschlossene (wien.ORF.at; 11.9.18).

Zahlreiche Neuerungen

Rund 500.000 Besucher werden wieder an den zehn Wiesenmarkttagen zwischen 29. September und 8. Oktober. Der erste Höhepunkt vor dem eigentlichen Start des Wiesenmarktes findet bereits am 15. September statt. Einem uralten Brauch folgend wird in der Herzogstadt die „Marktfreyung“ 14 Tage vor Beginn des St. Veiter Wiesenmarktes aufgestellt.

Beim Eröffnungsumzug, der jedes Jahr 10.000 Schaulustige und 2.000 Aktive in 80 Gruppen anzieht, wird heuer der Charakter eines echten Trachten- und Brauchtumsumzug ausgebaut, kündigte Egger an. Auch am Gelände selbst warten auf die Besucher einige Neuerungen: So erstrahlt das Riesenrad in neuer Beleuchtung, bei den Schaustellergeräten wurden einige räumliche Umstellungen vorgenommen und mit der „Waschtrommel“ kehrt wieder ein beliebtes Fahrgeschäft auf die St. Veiter Wiesn zurück. Einige Gastronomen haben auch ihre Gastgärten vergrößert und werden diese zu später Stunde auch beheizen. 20 Millionen Euro sollen laut den Veranstaltern auch heuer wieder umgesetzt werden.

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