Fernwärme aus Müllverbrennung

Zwischen Arnoldstein und Villach ist am Donnerstag eine neue Fernwärmeleitung in Betrieb gegangen. Die Abwärme aus der Müllverbrennungsanlage Arnoldstein deckt künftig die Hälfte des Villacher Fernwärmebedarfs.

Die 16 Kilometer lange Transportleitung wird in Zukunft die Hälfte des Villacher Fernwärmebedarfs durch die Abwärme aus der Müllverbrennungsanlage Arnoldstein abdecken. Erdgas wird künftig nur mehr zur Spitzenabdeckung und als Ausfallsreserve eingesetzt. 16 Millionen Euro wurden investiert, die bisher größte Einzelinvestition der Kelag, hieß es. Durch den Fernwärme-Leitungsbau ist es jetzt möglich, jedes Jahr 100 Millionen Kilowattstunden Wärme nach Villach zu pumpen.

Fernwärme Leitung Villach Arnoldstein Müllverbrennung

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Teil der Fernwärmeleitung

Österreichweit sei dies eines der größten Projekte im Bereich grüner Energie, sagte Adolf Melcher von der Kelag Energie und Wärme GmbH. Das Villacher Fernwärmesystem sei eines der größten in Österreich, schon früh sei man hier den „grünen Weg“ gegangen: „Das Fernwärmenetz wird auch aus einem Biomassekraftwerk und Solaranlagen gespeist. Es ist wichtig, alle verfügbaren Wärmequellen in einer Stadt zu sammeln, bevor man überhaupt fossile Brennstoffe einsetzt.“

90 Prozent aus regenerativen Quellen

KELAG-Vorstand Manfred Freitag sprach von einer energiepolitischen Weichenstellung für Kärnten und den Klimaschutz. „Wir verringern Emissionen in Villach und verbessern den Brennstoffwirkungsgrad der Müllverbrennungsanlage.“ 90 Prozent des Wärmebedarfs in Villach kämen mittlerweile aus regenerativen Quellen.

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Abwärme aus der Müllverbrennungsanlage Arnoldstein wird zur Fernwärme

Mit der neuen Leitung werde künftig deutlich weniger Strom, dafür weitaus mehr Wärme erzeugt, sagte Günter Zellinger, Geschäftsführer der Kärntner Restmüllverwertungs GmbH: „Dadurch verdoppelt sich der Brennstoffnutzungsgrad unserer Anlage auf mehr als 50 Prozent.“ Die neue Transportleitung sei ein wichtiger Schritt für eine nachhaltige Energieversorgung Kärntens und Beitrag zur Erreichung der Klimaziele, sagten auch Landeshauptmann Peter Kaiser und Umweltlandesrätin Sara Schaar (beide SPÖ).