Schulbehörde als „Diener zweier Herren“

Mit dem neuen Schuljahr hat sich auch die Schulbehörde umgestellt. Landesschulrat und Schulabteilung wurden zur Bildungsdirektion zusammengefasst. Diese ist sowohl dem Land als auch dem Bund gegenüber weisungsgebunden.

Ein Bundesland - zwei Schulbehörden: Nach Jahrzehnten hat sich die Politik auf die Zusammenlegung geeinigt. In Kärnten soll der Prozess bis Jahresende abgeschlossen sein. Dann gibt es keine Schulabteilung beim Land mehr, auch keinen Landesschulrat, sondern nur noch die Bildungsdirektion mit dem Bildungsdirektor an der Spitze. Der ist übrigens schon seit 1. August bestellt. Robert Klingelmair ist Volkswirt mit einem Forschungsschwerpunkt rund um Bildungsthemen, jetzt wechselt er von der Universität Klagenfurt in die Schulverwaltung - mehr dazu in Robert Klinglmair neuer Bildungsdirektor.

„Mischbehörde“ für Landes- und Bundesagenden

Allerdings hat die eine Schulabteilung nach wie vor zwei politische Ebenen hinter sich, den Bund und das Land. Klinglmair: „Bisher war der Landesschulrat für den Vollzug der Bundesangelegenheiten im Schulbereich zuständig und die jeweilige Schulabteilung des Bundeslandes für die Landesangelegenheiten. Das wird zusammengeführt zu einer Mischbehörde, aber man ist Diener zweier Herren. Für Landesangelegenheiten ist man der Landesregierung weisungsgebunden und für Bundesangelegenheiten dem Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung.“

„Größte Reform“ hat noch Gesprächsbedarf

Die Frage, ob die Reform hier nicht zu Ende gedacht worden sei, verneint der neue Bildungsdirektor: „Es war sicher eine der größten Reformen und hat auch lange gedauert. Es ist ein umfassendes Bildungsreformpaket, alles hat man nicht auf einmal machen können. Es wird also sicher noch Gesprächsbedarf geben. Aber jetzt wurden zwei Agenden zusammengeführt, das soll zu weniger Abstimmungserfordernissen führen, damit man im Bildungsbereich etwas weiterentwickeln kann.“

Landesbedienstete verdienen weiterhin besser

Geplant ist auch die räumliche Zusammenführung der bisher zwei Schulverwaltungen - ob allerdings im Gebäude des Landesschulrates genug Platz vorhanden ist, darf bezweifelt werden. Für Bildungsdirektor Klinglmair geht es vorerst um die praktische Zusammenführung der Schulverwaltungen von Bund und Land.

Genug Arbeit für die nächsten Monate also - ab 1.Jänner nächsten Jahres soll alles unter dem Dach der Bildungsdirektion ablaufen. Eines aber bleibt bestehen: Die Dienstverträge auf der einen Seite beim Land, auf der anderen Seite beim Bund und zwar mit unterschiedlichen Dotierungen, wobei die Landesbediensteten unter dem Strich besser abschneiden.

Link:

Klinglmair als Bildungsdirektor angelobt (kaernten.ORF.at; 1.8.2018)