Mädchen nach Quadunfall in Teich stabil

In Tigring (Bezirk Feldkirchen) sind am späten Freitagnachmittag zwei Mädchen mit einem Quad verunglückt. Sie stürzten mit dem Gefährt in den Strußnig-Teich. Der Zustand eines der Mädchen war am Abend kritisch und ist nun laut Ärzten stabil.

Das Quad mit den dicken Ballonreifen war wohl die Attraktion bei der Geburtstagsfeier am Hof der Familie. Die beiden zehn Jahre alten Mädchen unternahmen eine Tour über den Forstweg direkt neben dem Teich. Knapp dahinter, auf einem eigenen Quad, folgte der zwölf Jahre alte Bruder eines der Mädchen. Direkt beim Umkehrplatz, einen knappen halben Kilometer weg vom Elternhaus, passierte dann das Unglück: Das Quad mit den beiden Mädchen rutschte seitlich weg, überschlug sich und stürzte ins Wasser. Beide trugen einen Helm und waren angeschnallt, sie konnten sich nicht selbst befreien.

Bruder beobachtete Unfall und rettete Schwester

Der Zwölfjährige sprang dem Quad seiner Schwester hinterher - zu diesem Zeitpunkt war das Gefährt im trüben Wasser nicht mehr zu sehen. Es gelang dem Burschen, seine Schwester an die Wasseroberfläche zu bringen. Das Mädchen blieb unverletzt.

Dem Zwölfjährigen gingen dann die Kräfte aus und es gelang ihm nicht mehr, das andere Mädchen zu befreien. Er fuhr mit seinem Quad zum Elternhaus, schlug Alarm und führte seinen Vater und den Vater des Mädchens aus Niederösterreich zur Unglücksstelle.

Väter retteten Zehnjährige aus Wasser

Den Männern gelang es schließlich, das Kind aus den Gurten zu befreien und ans Ufer zu bringen. Es zeigte nach knapp zehn Minuten unter Wasser keine Lebenszeichen mehr. Verzweifelt versuchte der Vater - bis zum Eintreffen des Notarzthubschraubers C11 - seine Tochter wiederzubeleben. Auch zwei anwesende Kinderärztinnen halfen, dann übernahm das Notarztteam die Reanimation. Nach 15 Minuten begann das Herz des Mädchens aus Wien plötzlich wieder zu schlagen. Es wurde im künstlichen Tiefschlaf ins Klinikum Klagenfurt gebracht. Es hatte nur noch knapp 30 Grad Körpertemperatur.

Derzeit wird das Mädchen laut Auskunft des Klinikum Klagenfurt intensivmedizinisch betreut. Sie liegt in stabilem Zustand weiterhin im künstlichen Tiefschlaf.

Unfallhergang war zunächst nicht klar

Auch Feuerwehren und Taucher wurden alarmiert und kamen zur Unglücksstelle, da zunächst der Unfallhergang nicht klar war.

Laut Feuerwehr-Einsatzleiter Friedrich Nusser aus Feldkirchen war die Unfallstelle schwer einsehbar. Auch der Polizeihubschrauber habe die Stelle nicht gleich finden können, um Taucher abzusetzen, schilderte er gegenüber dem ORF Kärnten. „Es liegt geografisch sehr schlecht, auch der Polizeihubschrauber musste die Taucher anderswo absetzen. Es ist sehr schwer einsehbar, die Feuerwehr hat uns mit Lotsendiensten unterstützt. Wir haben nicht gewusst, ob sich noch eine zweite Person unter Wasser befindet.“

Das Quad konnte erst später von Feuerwehrleuten aus dem Teich aus knapp zwei Meter Tiefe gezogen werden.