Kärnten wirbt um Tesla-Autoproduktion

Der amerikanische Elektroautohersteller Tesla steckt derzeit zwar tief in den roten Zahlen, denkt aber über den Bau einer Autoproduktion in Europa nach. Auch Kärnten bringt sich in Stellung. Villach hat sich bereits 2016 als Standort beworben.

Der Elektroauto-Hersteller Tesla setzt auf den Bau des Model 3 - ein Auto, das eine breitere Kundenschicht erobern soll. Dazu hat Tesla offenbar Pläne für eine große Fabrik in Europa. Für diese sollen sich laut Medienberichten bereits 300 Standorte - von Portugal bis Dänemark - beworben haben. Allein in Deutschland ist ein Tauziehen mehrerer Bundesländer entstanden, auch Bayern bietet nun einen Standort an. Auf Kärnten angesprochen sagte BABEG-Aufsichtsratsvorsitzender Gilbert Isep: „Wir versuchen all unsere Kontakte auszunutzen, um rechtzeitig bei einem allfälligen Entscheidungsprozess Kärnten als Idealstandort zu platzieren.“

BABEG schickte bereits Unterlagen an Tesla

Die Kärntner Betriebsansiedelungsagentur (BABEG) hat dem Authersteller Tesla nach Angaben von Vorstand Hans Schönegger bereits umfangreiche Unterlagen zu Kärnten und zu möglichen Standorten geschickt. Allerdings hat die BABEG bisher noch keine Antwort erhalten. In Deutschland und den Niederlanden soll Tesla hingegen bereits Gespräche geführt haben.

Es gibt derzeit also den Versuch, sich bei den Entscheidungsträgern so zu platzieren, dass Kärnten als denkbarer Standort in Frage kommt. „Mit all den Qualitätsvorteilen, die Kärnten aufzubieten hat“, so Isep, „als Verkehrsknotenpunkt, mit wirtschaftlich gutem Umfeld und ähnlichem“. Angesichts dessen, dass Tesla aber noch gar keine Entscheidung darüber getroffen habe, ob ein Werk nach Europa kommt, sei es aber noch ein weiter Weg und „zu früh um Hoffnungen zu wecken.“

FPÖ will Antrag auf Angebot stellen

In Klagenfurt kündigte der freiheitliche Klubobmann im Gemeinderat, Andreas Skorianz am Donnerstag einen Antrag an. Klagenfurt solle umgehend ein Angebot an Tesla schicken. Im Osten der Stadt gebe es geeignete Grundstücke, sagte Skorianz. Die Nähe zu dem Mikro-Elektronik-Konzern Infineon sei sicherlich ein Vorteil für Tesla.

Ob noch andere österreichische Bundesländer um das Tesla-Europawerk mitbieten ist derzeit offen. Bei der österreichischen Betriebsansiedelungsagentur in Wien wusste man am Donnerstag, auf Anfrage des ORF-Kärnten von keinem Angebot.

Die Stadt Villach hat sich jedenfalls schon 2016 mit einem 40 Hektar großen Industriegelände in Federaun beworben - mehr dazu in Villach bewirbt sich um Tesla-Standort (kaernten.ORF.at; 22.11.2016)