Steigende Lust auf „Essen auf Rädern“

Der Bedarf an „Essen auf Rädern“ steigt stetig an. Neben dem demographischen Aspekt - die Menschen werden immer älter - gibt es auch die soziale Komponente: Die Essensauslieferer sind oft gerne gesehene Gesprächspartner.

Kärnten wird immer älter. 155.000 Menschen sind über 60 Jahre alt. Viele können oder wollen sich nicht mehr selbst ein warmes Essen zubereiten. Vor 50 Jahren wurde mit „Essen auf Rädern“ begonnen. Im Schnitt kostet eine Mahlzeit zwischen sieben und neun Euro, in Einzelfällen gibt es eine Förderung von der jeweiligen Gemeinde, dann wird es billiger.

Essen auf Rädern, Essen

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AVS verzeichnet stark gestiegenen Bedarf

Eine jener Organisationen, die „Essen auf Rädern“ anbietet, ist die Arbeitsvereinigung der Sozialhilfe Kärnten (AVS). Die täglich nach Hause gelieferte Mahlzeit werde sehr gut angenommen, sagte AVS-Leiter Siegfried Gugl: „Essen auf Rädern eignet sich vor allem für Menschen, die selber nicht mehr in der Lage sind zu Kochen. Der Bedarf ist in den letzten Jahren stark gestiegen, weil es wahrscheinlich immer mehr ältere Menschen gibt, die das in Anspruch nehmen.“

Der Preis ist abhängig vom Einkommen des Betroffenen. Für sozial schwache Personen gibt es Förderungen seitens der jeweiligen Gemeinden, jedoch nicht vom Land.

Anzahl der privaten Anbieter steigt

In Kärnten kann Essen auf Rädern in alle Bezirke geliefert werden. Auch die Anzahl der Anbieter steigt. Neben öffentlichen gibt es immer mehr private Essenszulieferer, wie zum Beispiel das Rote Kreuz, die Diakonie oder das Hilfswerk Kärnten.

Die Stadt Villach hat erst vor kurzem das 50 Jahr-Jubiläum von „Essen auf Rädern“ gefeiert, allein im vergangenen Jahr wurden 47.000 Mahlzeiten zugestellt worden. Vizebürgermeisterin Gerda Sandriesser zufolge sei es ein zukunftsträchtiger Service dessen wirtschaftliche Bedeutung zunehme.

„Leute mögen auch sozialen Aspekt“

„Essen auf Rädern“ biete Menschen nicht nur die Möglichkeit, täglich warm zu Mittag zu essen - es gebe auch noch einen anderen, sozialen Aspekt, so Sandriesser, „weil die Essensauslieferer sehr gerne gesehen werden. Es ergibt sich immer wieder ein Gespräch. Es läuft auch in der Kommunikation, im Sozialen, etwas ab und das mögen die Menschen ganz gerne.“

„Essen auf Rädern“ wärmt auf diese Weise also wohl nicht nur den Körper, sondern liefert auch ein wenig Wärme für die Seele mit.