Seenbericht: Regen setzt Gewässern zu

Die Wasserqualität der Kärntner Badeseen ist nach wie vor sehr gut, das zeigt der aktuelle Seenbericht des Landes. Der Starkregen der letzten Wochen setzt den Gewässern aber zu, weil die Nährstoffbelastung steigt.

Laut dem Seenbericht, der am Donnerstag präsentiert wurde, sind 25 von 41 überprüften Seen nährstoffarm und fallen damit in die besten zwei Kategorien auf der fünfteiligen Skala. Das Wasser in 14 Seen ist gut, in zwei Seen mäßig. Zum Baden geeignet ist das Wasser in allen untersuchten Seen.

Der Bericht basiert auf mehr als 1.600 im Jahr 2017 genommenen und analysierten Wasserproben. Einerseits wurde die Nährstoffbelastung untersucht, andererseits der ökologische Gesamtzustand, also wie viele Algen, Wasserpflanzen und Fische in den Seen leben. 18 Seen veränderten zur Vorperiode ihre Bewertung.

Bei Düngeraufbringung Abstand zu Ufern halten

Die starken Regenfälle der letzten Wochen wirkten sich negativ auf die Nährstoffbelastung aus, hieß es. Roswitha Fresner vom Kärntner Institut für Seenforschung und Harald Tschabuschnig, Leiter der Umweltabteilung, appellierten in diesem Zusammenhang an die Landwirtschaft, beim Aufbringen von Dünger den vorgesehenen Abstand zu Seeufern einzuhalten. Durch Regenfälle können diese Nährstoffe sonst ins Wasser gespült werden. An die Badegäste ging der Aufruf, keine Fische zu füttern, weil auch so belastende Nährstoffe ins Wasser kommen.

Im Vergleich zum Seenbericht 2017 hat sich der Turracher See als einziger verbessert - hin zu „Sehr gut“. 17 Seen wurden wegen einer Zunahme der Nährstoffbelastung und höherer Phosphor-Konzentration etwas schlechter bewertet. Vor allem der regenreiche April 2017 sowie die milden Winter- und Frühjahrstemperaturen haben zu einer Vermehrung der Wasserpflanzen und der Algen beigetragen.

Weißensee: Sichttiefe von bis zu 12,3 Metern

Die beste optische Qualität mit einer Sichttiefe von bis zu 12,3 Metern wurde dem Weißensee attestiert. Weitere oligotrophe, also nährstoffarme Seen mit geringem Algenwachstum sind etwa der Millstätter See, der Wörthersee, der Klopeiner See, der Faaker See und der Pressegger See. Ausgezeichnete Sichttiefen weisen zusätzlich der Greifenburger Badesee, der Aichwaldsee, der Rauschelesee, der Längsee und der St. Johanner Badesee aus.

Beim Ossiacher See wird der ökologische Zustand noch als „mäßig“ eingestuft, als schwach mesotroph, das ist die zweitbeste Kategorie bei der Nährstoffbelastung. Mit der Flutung des Bleistätter Moores werde sich das aber mittelfristig deutlich verbessern, sagte Harald Tschabuschnig von der Umweltabteilung des Landes. Erste Erfolge seien bereits zu sehen, so gebe es deutlich mehr Wasserpflanzen, die das Algenwachstum hemmen, und so viele Laichplätze für Fische wie noch nie.

Seewasser kann „ohne Probleme“ getrunken werden

Der Begriff „Trinkwasserqualität“ wird für die Seen nicht mehr verwendet, weil für diese Qualifikation unter anderem eine Wassertemperatur von sechs bis acht Grad notwendig wäre. Es sei jedoch „kein Problem“, wenn beim Baden das Seewasser getrunken werde, sagte Tschabuschnig.

Aufholbedarf sieht die zuständige Landesrätin Sara Schaar (SPÖ) beim Hörzendorfer See und beim Moosburger Mühlteich, beides eher kleinere Seen. Hier gelte es, die Ausgewogenheit von Schutz- und Badezonen herzustellen, erklärte die Politikerin.

Link: