Mehr Züge für Radtouristen

Für Radtouristen am Drauradweg gibt es nun zwischen Bleiburg und Dravograd (Slowenien) eine zusätzliche Zugverbindung am Wochenende. Die Strecke soll weiter ausgebaut werden, ab 2020 sollen es täglich bis zu elf Verbindungen geben.

Vor ein paar Jahren wurde über die Schließung der Bahnstrecke zwischen Bleiburg und Dravograd in Slowenien noch diskutiert, Gemeinden und Bevölkerung protestierten damals gegen die Schließung. Mittlerweile ist die Strecke vor allem bei Radtouristen beliebt, aber auch Pendler nutzen sie. Drei Mal am Tag wird die Verbindung von Montag bis Freitag geführt, am Wochenende gab es zwei Verbindungen.

Bahnhof Bleiburg Züge Radtourismus Slowenien

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Bahnhof Bleiburg

Seit Anfang Juni wird die Strecke auch am Wochenende drei Mal befahren, vor allem für Radfahrer eine Erleichterung. Bisher waren sie oft gezwungen, auch den Rückweg mit dem Rad zu bewältigen. Die Zugverbindung wurde nämlich nur in der Früh und am Abend angeboten, jetzt kommt auch am späten Vormittag eine Verbindung dazu.

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Weiterer Ausbau geplant

Die zusätzliche Verbindung soll aber nur der Anfang sein, ein weiterer Ausbau ist geplant. „Wir rechnen damit, dass das kleine Pflänzchen jetzt zu wachsen beginnt“, sagte der Chef des ÖBB-Personenverkehrs in Kärnten, Reinhard Wallner. Schon im nächsten Jahr soll die Wochenendverbindung weiter ausgebaut werden. Ab 2020 sollen dann täglich mehr Züge fahren, bis zu elf Verbindungen am Tag könnten es werden. In eineinhalb Jahren sollen dann auch die modernsten Garnituren zwischen Bleiburg und Dravograd eingesetzt werden.

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Bahnhof Dravograd

Zugstrecke mit Potenzial

Wallner ortet viel Potenzial in der Verbindung, die künftig von Slowenien aus direkt an die Koralmbahn anschließen wird. Vorbild ist die grenzüberschreitende Zugverbingung Micotra zwischen Villach, Udine und Triest, die 2011 eingeführt wurde – mehr dazu in Züge verbinden Alpen-Adria-Raum.

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Die Zugverbindung wird von Radfahrern gut angenommen

Ein grenzüberschreitendes Angebot im öffentlichen Verkehr stärke vor allem die Regionen, ist der Bürgermeister von Prevalje, Matic Tasic überzeugt. 15 Gemeinden in Unterkärnten und in Slowenien würden damit wirtschaftlich noch mehr zusammenwachsen: „Die Grenzen im Kopf verschwinden immer mehr. Die Region von Prevalje bis Dravograd und die Region Unterkärnten haben viel gemeinsam. Mit dem Anschluss dieser Region an die internationale Koralmbahn können beide Regionen in das Zentrum Europas gerückt werden." Unterstützt wird das grenzüberschreitende Zugprojekt von der EU.