Aggressive GTI-Fans: Polizei setzt auf „Dialog“

Buh-Rufe, Aggression und eingekesselte Polizeiautos: Der Einsatz beim GTI-Treffen ist für die Polizei schwierig. Dennoch: „Wir setzen auf Deeskalation und Dialog“, heißt es von der Polizei.

Dass der Respekt vor der Uniform abnimmt, zeigte am Wochenende auch ein aktueller Fall beim GTI-Vortreffen am Faaker See. Dort wurde der Leiter der Kärntner Verkehrsabteilung, Adolf Winkler, von zahlreichen GTI-Fans bei seiner Arbeit behindert. Mit lauten Buh-Rufen begrüßte die grölende und filmende Menschenmenge den Polizisten, er wurde von einer johlenden Menge eingekesselt und kam nicht weiter – mehr dazu in Wüste Szenen bei GTI-Vortreffen. Auch in Klagenfurt hatte ein Polizist am Wochenende einen schwierigen Einsatz, in einer Diskothek warf ein betrunkener Lokalgast ein Glas nach ihm.

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Eingekesselte Polizei

Ein Facebook-Video zeigt, wie GTI-Fans die Polizei bei ihrer Arbeit behindern.

Das letzte GTI-Treffen hatte ein gerichtliches Nachspiel. Weil sie ein Polizeiauto beschädigt hatten, mussten sich im Februar zwei Kärntner GTI-Fans vor Gericht verantworten - merh dazu in Polizeiauto beschädigt: GTI-Fans vor Gericht.

Zahl der im Einsatz verletzten Polizisten steigt

Die Bandbreite von Respektlosigkeiten, denen Polizeibeamte nicht nur beim GTI-Treffen ausgesetzt sind, ist groß. Sie reicht von Beschimpfungen bis hin zu tätlichen, immer aggressiveren Angriffen. „Gegenüber Polizisten wird immer aggressiver vorgegangen. Der Respekt vor der Uniform sinkt“, so Polizeisprecher Mario Nemetz. Und das spiegle sich leider auch in der steigenden Zahl von bei Einsätzen verletzten Polizisten wieder.

“Dialog und Deeskalation oberstes Ziel“

Wie man in solchen Situationen Ruhe bewahrt, das lernen angehende Polizisten bereits in ihrer Ausbildung. Dialog und Deeskalation sei in solchen Situationen oberstes Ziel der Beamten, sagt Polizeisprecher Nemetz: „Erst wenn das nicht fruchtet, wird konsequent durchgegriffen, das kann bis zur Festnahme gehen.“

Am Wochenende mehrere Kennzeichen abgenommen

Trotz der aktuellen Übergriffe gibt es laut Nemetz beim GTI-Vortreffen heuer aber bislang keinen merklichen Anstieg von strafrechtlichen Vorfällen. Bei der Polizei gingen am Wochenende zahlreiche Anrainerbeschwerden wegen Lärmbelästigung ein. Auch für das „Gummi, Gummi“-Geben und absichtlich ausgelöste Fehlzündungen gab es Strafen. „Wir haben auch jede Menge Kennzeichen abgenommen, weil Fahrzeuge nicht dem technischen Standard entsprochen haben“, sagte Nemetz.

GTI Vortreffen

ORF

Für das am 9. Mai offiziell beginnende GTI-Treffen ist die Polizei gut gerüstet – mehr dazu in Polizei rüstet sich für GTI-Treffen. Für den Einsatz wurde auch Verstärkung aus anderen Bundesländern angefordert.

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