Rauchpausen nur in der Freizeit?

Bei der Kärntner Gebietskrankenkasse müssen Mitarbeiter, die eine Rauchpause machen wollen, schon seit einem Jahr ausstempeln. Damit findet das Rauchen nicht in der Arbeitszeit statt. Auch in mehreren Industriebetrieben gilt diese Regelung.

Die GGK-Mitarbeiter, die rauchen gehen möchten, müssen die verlorene Zeit einarbeiten. Das sei eine große Umstellung gewesen, es habe anfangs auch Beschwerden gegeben, allerdings nur, weil die Raucher das Gelände verlassen und längere Wege in Kauf nehmen mussten, sagte Maximilian Miggitsch, stellvetretender Direktor. Täglich gewohnte Abläufe hätten umgestellt werden müssen.

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Rauchverbot beim Eltern-Kind-Zentrum

Im Klinikum Klagenfurt darf ebenfalls seit längerer Zeit nicht mehr geraucht werden. Für rauchende Mitarbeiter und Patienten gibt es aber Raucherzonen am gesamten Gelände. Diese sind markiert und mit Aschenbecher ausgestattet. Die Raucherzone beim Eltern-Kind-Zentrum (ELKI) wird in den nächsten Wochen jedoch aufgelassen. Künftig gilt eine Bannmeile, es darf also nicht mehr in der Nähe des ELKI geraucht werden.

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Gewerkschaft gegen Ausstempeln

Jutta Brandhuber von der Gewerkschaft für Privatangestellte, selbst Nichtraucherin, sagte, wo fange man mit Pausen an und wo höre man auf. Es gebe Menschen, die gerne öfter einen Kaffee trinken und auch leistungsfähig seien. Es gebe auch Menschen, die chronisch krank seien, müssen die auch ausstempeln?

„Klare Regeln verhindern Konflikte“

Aus Sicht der Gewerkschaft sei am wichtigsten, das Nichtraucherschutzgesetz am Arbeitsplatz einzuhalten. Brandhuber rät, in den Betrieben klare Regeln festzulegen, am besten schriftlich in einer Betriebsvereinbarung. Klare Regelung wäre, ob es Raucherbereiche gebe und wo, wie die Raucherzeiten geregelt seien. Wenn man klare Regeln habe, gebe es im Betrieb am wenigsten Konflikte.

Firmen investieren in Entwöhnungskurse

So müssen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kärntner Landesspitäler zum Rauchen in dafür vorgesehene Räume gehen, im Freien ist das Rauchen allein in gekennzeichneten Bereichen erlaubt. Von der Industriellenvereinigung heißt es, immer mehr Betriebe würden den Mitarbeitern Raucher-Entwöhnungsprogramme finanzieren. Vor allem in der Lehrlingsausbildung werde viel in die Suchtprävention investiert, was auch die Gewerkschaft bestätigt.

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