Neue Förderung beim Wohnungswechsel

Eine Woche vor der Kärntner Landtagswahl hat die SPÖ am Samstag eine neue Förderung vorgestellt. Für Menschen mit geringem Einkommen, die ihre Wohnung wechseln, steht ein mit 240.000 Euro dotierter Kautionsfonds zur Verfügung.

Wer in eine private Wohnung zieht, muss üblicherweise rund drei Monatsmieten an Kaution zahlen. Das Geld bekommt der Vermieter als Sicherheitsleistung - für den Fall, dass der Mieter seine Miete nicht zahlt oder etwas in der Wohnung beschädigt. Für Jungfamilien mit geringem Einkommen oder Pensionisten, die in eine kleinere Wohnung ziehen wollen, kann die Kaution eine große finanzielle Belastung sein.

Über den Kautionsfonds soll es nun Hilfe geben. 50 Prozent der Kaution, maximal 1.000 Euro, werden gefördert. Anträge können ab sofort bei der Abteilung Soziales und Gesundheit der Kärntner Landesregierung gestellt werden. Vorerst stehen für die neue Förderung 240.000 Euro zur Verfügung.

Entscheidung von Fall zu Fall

Es gibt allerdings keinen Anspruch auf das Darlehen. Voraussetzung ist die österreichische Staatsbürgerschaft, außerdem muss der Hauptwohnsitz in Kärnten liegen. Wer die Förderung bekommt, werde dann von Fall zu Fall entschieden, sagte SPÖ-Sozialreferentin Beate Prettner: „Statt eine starre Grenze vorzugeben, wird der Einzelfall bewertet, wodurch mehr Menschen in den Genuss dieser Hilfe kommen können.“ Das Geld geht direkt an den Vermieter, dieser verpflichtet sich, es nach Beendigung des Mietverhältnisses wieder an das Land zurückzuerstatten.

Wenn der Mieter Schulden oder Kosten hinterlässt, werden diese zunächst mit dem vom Mieter hinterlegten Kautionsanteil gedeckt. „Sollte dieser Anteil nachweislich überschritten werden, kann auch auf den Anteil des Landes zurückgegriffen werden“, sagte Wohnbaureferentin Gaby Schaunig (SPÖ). Schaunig betonte am Samstag auch, mit der Mietsenkung im gemeinnützigen Wohnbau, der Erhöhung der Wohnbeihilfe und der Wohnbauförderung neu sei das Wohnen in Kärnten leistbarer geworden.

FPÖ ortet „Mogelpackung“

Die FPÖ Kärnten sprach in einer Reaktion von einer „Mogelpackung“. Schon bisher habe es eine Kautionsförderung unter dem Titel „Hilfe in besonderen Lebenslagen“ gegeben, sagte FPÖ-Chef Gernot Darmann: „Ein neuer Fonds nützt den Menschen gar nichts, wenn Antragsteller weiter willkürlich abgewiesen werden können.“