Wörtherseetourismus setzt auf Digitalisierung

Die Region Wörthersee will Vorbild für die Digitalisierung von Tourismusregionen werden. Sprachgesteuerte digitale Assistenten sollen Hotelgästen Informationen liefern, auch die Buchbarkeit im Internet soll verbessert werden.

Wo ist das beste Restaurant, welcher Wanderweg ist in der Nähe, oder welche Veranstaltungen finden statt? Fragen, die in Hotels am Wörthersee der digitale Sprachassistent Alexa beantwortet, nicht wie früher ein Mitarbeiter des Hotels. Das Angebot des quasi sprechenden Hotelzimmers wird weiter ausgebaut, sagt Roland Sint, Geschäftsführer der Wörthersee Tourismus GmbH: „Die Hotels sind dann auch in der Lage, standortbezogene Informationen zum Hotel zu machen, woher kommen die Eier fürs Frühstück, findet Yoga heute statt, welche Kinderprogramme gibt es heute. Das werden wir in der zweiten Phase ermöglichen, dass Alexa das lernt.“

Sprachsteuerung Hotelzimmer Alexa

ORF

Alexa hört mit und gibt Tipps. Nicht alle Gäste wollen dies jedoch.

Freie Mitarbeiter beraten Betriebe

Ziel sei es, bis Ende März 350 der Geräte in Hotels zu installieren. Die Region Wörthersee macht vor, wie es gehen könnte. Alle anderen Tourismusregionen sollen von diesen Erfahrungen profitieren. Unter der Leitung der Wörthersee Tourismus GmbH werden freie Mitarbeiter ausgebildet und als digitale Pannenhelfer ausgeschickt, wie es heißt. Ziel sei die Verlagerung der Buchungen auf die provisionsfreie Plattform Feratel, so Sint. Mit den rund 25 freien Mitarbeitern möchte man 2.000 Betriebe besuchen und eine Verdoppelung der Onlinebuchbarkeit über das landesweite System sowie eine Verdoppelung der Buchbarkeit über hoteleigene Homepages erreichen.

370.000 Euro Förderung

Bisher waren etwa 1.000 Betriebe im Internet buchbar. Finanziert wird das 370.000 Euro teure Projekt vom Land Kärnten und dem Wirtschaftsförderungsfonds. Tourismuslandesrat Christian Benger (ÖVP) sagte dazu, ohne E-Tourismus gehe es nicht mehr, wer heute nicht im Netz sei, sei morgen Geschichte. Wichtig sei es, mit den digitalen Medien umgehen zu können, so Benger. Das Projekt ist vorerst auf zwei Jahre ausgelegt. Es sei eine völlig neue Form von aktivem Marketing im Tourismus.

Gegentrend zur Digitalisierung

Bei einer Online-Umfrage unter den Lesern von kaernten.ORF.at, ob sie einen digitalen Sprachassistenten in ihrem Hotelzimmer haben möchten, stimmten 85,5 Prozent für „nein“. Manche Hotels stellen auch schon wieder um, werben mit altmodischen Schlüsseln statt elektronischer Zimmerkarte und bieten Urlaub von der Digitalisierung.

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