Kärntner Startnummern für Olympische Spiele

Die Klagenfurter Firma Bellutti produziert die Startnummern für die Olympischen Spiele in Südkorea. Diesmal stand man unter großen Zeitdruck, binnen zwei Wochen mussten tausende Startnummern geliefert werden, weil zuerst ein billiger Anbieter zum Zug kam. Da passte aber die Qualität nicht.

105 österreichische Sportler sind in Südkorea dabei - einige davon sind Kärntner Medaillenhoffnungen wie Matthias Mayer oder Anna Gasser – mehr dazu in Olympia: Elf Sportler aus Kärnten sind dabei. Aus Kärnten kommt auch ein Teil der Ausrüstung, die Firma Bellutti mit Sitz in Klagenfurt sorgt dafür, dass man weiß, wer da gerade auf der Piste, Bobbahn oder Langlaufloipe unterwegs ist.

Bundeslandfenster Olympische Spiele Südkorea Startnummern Bellutti Klagenfurt

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Strenge Vorgaben für Material

Der Produktionsablauf der Startnummer ist zwar immer gleich, das Material unterscheidet sich aber je nach Sportart. Daher produziert man laut Projektmanager Gerhard Reicher in Klagenfurt nur für bestimmte Wettkämpfe, diesmal für die Bewerbe Biathlon, Skeleton, Rodeln und die nordischen Skibewerbe.

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Projektmanager Gerhard Reicher (links) ist für die internationalen Sportereignisse zuständig

Für jede Sportart gebe es eine vorgeschriebene Winddurchlässigkeit des Stoffs, „bei den Rodlern geht es um tausendstel Sekunden. Stoffabrieb und Druckqualität müssen passen.“ Getestet werden die Muster meist in der Sommersaison.

Sehr kurzfristige Zusage aus Südkorea

Bei den Olympischen Spielen in Südkorea wäre die Klagenfurter Firma aber trotz gutem Ruf beinahe nicht mit dabei gewesen. Bellutti sei nicht der billigste Anbieter gewesen, sagt Reicher: „Der Billigstbieter musste Muster vorlegen. Bei der Prüfung durch die nationalen Verbände wurden Mängel festgestellt und so kamen wir kurzfristig doch zum Zug.“

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Die Anfrage bekam die Firma im Dezember, die Produkte mussten bereits Anfang Jänner in Südkorea sein. Reicher: „Binnen zwei Wochen mussten wir rund 5.000 Teile liefern.“ Und das unter erschwerten kommunikativen Bedingungen, „viele Leute haben etwas zu sagen, keiner wusste etwas. Aber letztlich haben wir das hinbekommen.“

20 Jahre Erfahrung auf internationalem Markt

Seit Turin 2006 produziert und liefert die Klagenfurter Firma mit 24 Mitarbeitern Startnummern für Olympische Winterspiele. Der Einstieg in den internationalen Markt erfolgte aber schon viel früher. Erstmals sei 1996 ein sportliches Großereignis 1996 beliefert worden, erzählt Manager Gerhard Reicher. Damals wurde Andi Goldberger bei Skiflug-Weltcup am Kulm Weltmeister. Über den Ex-Skispringer und heutigen Sportmanager Hubert Neuper sei der Geschäftszweig ausgebaut worden, so Reicher.

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Nach den Spielen ist für die Klagenfurter Firma vor den Spielen - bereits jetzt arbeitet Gerhard Reicher daran, auch die Olympischen Spiele 2022 in China ausstatten zu dürfen.