Grippe: Ansturm auf Ambulanzen

Erkältungskrankheiten sorgen in Kärnten derzeit für volle Wartezimmer und Ambulanzen. Das ist vor allem für die Krankenhäuser eine große Herausforderung. Bis zu 50 Prozent mehr Patienten verzeichnet man derzeit zum Beispiel im Krankenhaus St. Veit.

In den Ambulanzen und Aufnahmestationen des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder in St. Veit verzeichnet man eine Frequenzsteigerung von bis zu 50 Prozent, das gab das Krankenhaus am Freitag bekannt. Längere Wartezeiten sowie kurzfristige Terminänderungen seien derzeit nicht ausgeschlossen, so Abteilungsvorstand Franz Siebert.

Laut Gebietskrankenkasse sind in Kärnten derzeit 560 Menschen krankgemeldet, sie leiden an grippalen Infekten und grippeähnlichen Symptomen, bei vier Fällen liegt eine echte Grippe vor. Einen Impfengpass wie in anderen Bundesländern gebe es in Kärnten aber derzeit nicht, sagte der leitende Arzt der Gebietskrankenkasse, Kurt Possnig.

Immer mehr Grippepatienten in Ambulanzen

Jährlich sind die Grippeerkrankungen für Hausärzte und Krankenhausambulanzen eine große Herausforderung. Durch die große Patientenanzahl kommt es zu langen Wartezeiten und Überlastungen. Hausbesuche verlängern die Arbeitszeiten der Hausärzte um ein Vielfaches, und die Krankenhausambulanzen müssen Personal aufstocken.

Anzeichen für eine Grippe

Doch wie erkennt man eine „echte Grippe“? Im Gegensatz zu einer normalen Verkühlung mit Schnupfen, Halsschmerzen und leichtem Fieber tritt die echte Grippe eher plötzlich mit hohem Fieber, Muskelschmerzen, eventuell auch Husten auf.

„Die Inanspruchnahme der Ambulanzen ist allgemein in den letzten Jahren deutlich angestiegen. Nicht nur in unserem Haus“, sagte der St. Veiter Primarius Siebert. Für die Krankenhäuser sei es nicht immer leicht, die Kapazitäten für den Patientenansturm freizuschaufeln. Siebert appelliert deswegen an die Patienten, zunächst niedergelassene Ärzte aufzusuchen. Diese könnten dann klären, ob eine stationäre Versorgung notwendig sei.

Schwierige Isolier- und Hygienemaßnahmen

Auch hygienisch stellt die Grippewelle die Krankenhausambulanzen vor Herausforderungen. Siebert: „Da die Grippe sehr ansteckend ist, steigt auch das Risiko, dass Ärzte und Pflegepersonal sowie Patienten im Wartebereich, aber auch Familienangehörige infiziert werden.“ Deswegen seien im Krankenhaus Isoliermaßnahmen nötig, um nicht weitere stationäre Patienten zu gefährden. Diese Hygiene- und Schutzmaßnahmen würden einen großen pflegerischen Aufwand bedeuten.

Durch die Isoliermaßnahmen auf den Krankenstationen könne es sogar vorkommen, dass einzelne Stationen für andere nicht betroffene Patienten gesperrt werden müssten. Auch dass „nicht absolut krankenhausbedürftige Patienten nicht stationär aufgenommen werden können“, sei mitunter nötig. Um die Behandlung von Notfällen zu gewährleisten, würden zudem Patienten nach Möglichkeit vorzeitig entlassen.

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