Drogenverdacht: Polizei zerlegt BMW

Auf Anordnung der Polizei ist in Klagenfurt am Mittwoch ein BMW komplett zerlegt worden. Die Polizei vermutete Drogen in dem Auto - über das Ergebnis der Untersuchung herrscht Stillschweigen. Über die „Balkanroute“ kommen weiter große Mengen an Drogen nach Kärnten.

Autoliebhaber schmerzt diese Ermittlungsaktion der Polizei wohl ziemlich. Mechaniker und Kriminalisten zerlegten den BMW der 5er-Serie in seine Einzelteile. Armaturen wurden ausgebaut, Türverkleidungen abgenommen und der Unterboden abgeschraubt. Irgendwo im Auto sollen Drogen versteckt sein, die aus Slowenien nach Kärnten geschmuggelt wurden. Darauf würden Spuren hinweisen, hieß es von der Polizei.

Bisher soll der Werkstätten-Einsatz keinen Erfolg gebracht haben, aufgrund „laufender Ermittlungen“ will die Polizei das endgültige Ergebnis der Untersuchung auch nicht bekannt geben. Nicht immer werden Drogen so gut versteckt. Meist werden sie laut Polizei einfach in Sporttaschen im Kofferraum transportiert.

Balkanroute weiter stark frequentiert

Die Suchtmittel kommen derzeit bevorzugt aus Slowenien und Italien nach Kärnten udn Österreich, sagt der Leiter des Landeskriminalamts, Gottlieb Türk. Die „Balkanroute“ sei bei den Drogenschmugglern weiter beliebt. „Meist sind wir nur Transit-, aber nicht Zielland“, so Türk.

Da die Route im Drogenhandel weiter eine große Rolle spielt, gibt es auch in Kärnten weiter verstärkte Kontrollen. Diese brachten schon im letzten Jahr Erfolge gegen die Drogenkriminalität, Dutzende Drogendealer wurden verhaftet. In Krumpendorf wurde auch ein Drogenring, bestehend aus zehn afrikanischen Drogendealern, gesprengt. Insgesamt wurde Suchtgift im Wert von mehr als einer Million Euro sichergestellt. Erst in der Silvesternacht wurden bei einer Grenzkontrollen bei Arnoldstein in einem Pkw vier Kilo Marihuana entdeckt – mehr dazu in Schmuggler mit vier Kilo Marihuana geschnappt.

Mühevoller Kampf gegen die Drogenmafia

Trotz aller Bemühungen der Polizei nimmt die Drogenkriminalität nicht ab. „Wenn wir Drogendealer aus dem Verkehr ziehen, kommen rasch neue nach“, sagt Gottlieb Türk. Längst wurde auch Kooperationen mit Slowenien und Italien abgeschlossen, „es gibt laufend gemeinsame Operationen.“ Im vergangenen Jahr starben in Kärnten zwölf Menschen an den Folgen von Drogenkonsum, ein negativer Spitzenwert.

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