Vorbereitungen für umstrittene Stromleitung

Die Vorbereitungen für den Bau der umstrittenen 220/110-kV-Leitung bei Villach-Süd werden nun fortgesetzt. Nach Bürgerprotesten musste der Bau für Jahre pausieren. Nach den Vorbereitungsarbeiten soll ab Herbst weiter gebaut werden.

Bis Mitte des Jahres 2015 wurde an der Freileitung zwischen Villach und Finkenstein eifrig gebaut. Die Strommasten stehen bereits, kurz vor der Montage des Leitungsseils wurde der Bau aber gestoppt, weil die Gemeinden Villach und Finkenstein Einspruch gegen einen Bescheid des Bundesverwaltungsgerichtes einlegten. Darin ging es um die Frage, ob für dieses Projekt eine Umweltverträgltichkeitsprüfung notwendig sei oder nicht. Im letzten Sommer befand der Verwaltungsgerichtshof dann, dass keine UVP nötig ist – mehr dazu in Keine UVP für 110-kV-Leitung nötig.

Jahrelang wurde also um das Projekt gerungen, eine Bürgerinitiative wollte unter anderem die Leitungen unter das Erdreich verlegen. Die Kelag bevorzugt aber die Strommasten, bei Stromausfällen könne man den Fehler schneller finden und leichter beheben, hieß es. Mittlerweile wurde das Projekt energierechtlich in letzter Instanz genehmigt, die forstrechtliche Genehmigung erwartet die Kelag in den nächsten Wochen.

Bau wird ab Herbst fortgesetzt

Nun wurde mit den Vorbereitungen für die Bauarbeiten begonnen. Im Jänner und Februar werden rund etwa 10.000 Kubikmeter nicht mehr benötigtes Aushubmaterial vom Lagerplatz der Baustelle für das neue Umspannwerk südlich von Fürnitz abtransportiert. Reinhard Draxler, der Geschäftsführer der Kärnten Netz GmbH, ist zuversichtlich, dass die Arbeiten für die Leitung im Herbst dann fortgesetzt werden können.

Kärnten Netz: Strombedarf steigt weiter

Die neue Stromleitung sei für Villach unumgänglich, es gehe um die Stromversorgung für die nächsten Jahrzehnte, so Draxler: „Künftig wird, etwa durch die Elektromobilität, mehr Strom benötigt.“ Auch klimapolitische Ziele, wie die Reduktion der CO2-Emissionen, ließen sich teils nur durch verstärkten Stromeinsatz erreichen.

Auf die neue Leitung gedrängt hatte auch die Firma Infineon in Villach. Denn als Großverbraucher sei die Produktion in Villach aufgrund der unzureichenden Netzstabilität gegenwärtig stark von Spannungsschwankungen beeinträchtigt, argumentierte das Unternehmen - mehr dazu in Infineon: Schäden durch Stromschwankungen.

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