Kohlenmonoxid: Warnmelder retten Leben

Sechs Menschen sind am Montag in Kärnten durch Kohlenmonoxid vergiftet worden. Experten raten zu Warnmeldern bei Ofen und Herd, allerdings müssen auch diese Messgeräte gewartet werden.

In der Aichingerhütte auf dem Dobratsch trat am Montag Kohlenmonoxid in lebensgefährlicher Konzentration aus. Ein Mann wurde bewusstlos in der Gastwirtschaft gefunden, er war in Lebensgefahr, fünf weitere Personen wurden leicht vergiftet – mehr dazu in Kohlenmonoxid in Hütte: Sechs Vergiftungen. Die Ursache für den Giftgasaustritt steht noch nicht fest, am Donnerstag gibt es erneut Untersuchungen. Mögliche Ursache könnte ein Defekt des Gasherdes sein.

Aichingerhütte Kohlenmonoxid

ORF/Barbara Karl-Liebminger

Die Aichingerhütte musste vorübergehend gesperrt werden

Ein Kohlenmonoxid-Austritt kann grundsätzlich an allen Feuerstätten auftreten, die für die Verbrennung Raumluft absaugen. Ist die Luftzufuhr defekt und nicht ausreichend, fehlt es an Sauerstoff, Kohlenmonoxid entsteht. Die Gefahr einer Kohlenmonoxid-Vergiftung besteht vor allem bei nicht reinigungspflichtigen Öfen und Herden. Zum Beispiel bei defekten Abzügen können Abgase in den Wohnraum gelangen, dann bestehe Vergiftungsgefahr, sagt der Innungsmeister der Kärntner Rauchfangkehrer, Michael Verderber. Der Experte rät, Heizflächen, Querschnitte und Verbindungsanlagen sauber zu halten und regelmäßig zu warten.

Günstigere Geräte müssen gewartet werden

Leben retten können auch Kohlenmonoxid- Messgeräte, die es in jedem Baumarkt zu kaufen gibt. Es gibt hochwertige, wenn auch teure Geräte, die selbstjustierend, selbsteichend und dauerüberwacht sind. Günstigere Geräte hingegen müssten ständig gewartet werden, sagt Innungsmeister Verderber. Nur bei regelmäßiger Wartung seien diese Warnmelder sinnvoll.

Anzeichen für eine CO-Vergiftung sind Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwächegefühl, Schwindel, Benommenheit, Brechreiz, Brustschmerzen und auch Verwirrtheit.

Lebensretter auch für die Rettungskräfte

Im Einsatz war am Montag die Villacher Feuerwehr. Die Ausrüstung der Villacher Feuerwehrleute sei teils mit Kohlenmonoxid-Warnmeldern ausgestattet, sagt Feuerwehrkommandant Harald Geissler. Und das habe den Rettungskräften am Montag das Leben gerettet. Vor allem bei einer vorerst unklaren Gefahr seien die Warnmelder hilfreich, zumal man Kohlenmonoxid nicht riechen könne: „Das Gerät schlägt bei einem Kohlenmonoxid-Austritt sofort Alarm.“

Zur Standardausrüstung gehören die Warnmelder bei den Feuerwehren allerdings noch nicht. Die Kohlenmonoxid-Melder besorgte die Villacher Feuerwehr in Eigeninitiative. Auch beim Roten Kreuz erwägt man nun nach dem Vorfall am Dobratsch, Rettungswägen mit den Meldern auszustatten.