Hacker verlangen Lösegeld für Fernseher

Die neueste Form der Hacker-Erpressung trifft vermehrt Privatpersonen: Internetfähige Fernsehgeräte werden gesperrt und der Besitzer muss zahlen, wenn er sie wieder benützen will.

Häufiger kommt aber immer noch das Sperren von Daten auf Computern vor: Am Wochenende wurde ein Hotel auf der Turracher Höher bereits zum vierten Mal von Hackern heimgesucht. Es ist im Prinzip ein Einbruch ins Unternehmen in virtueller Form. Täter versuchen, sich über E-Mail-Anhänge ins Firmennetzwerk zu schleusen. Aber nicht, um Daten zu stehlen, sondern um sie unbrauchbar zu machen. Dokumente, Bilder, Geschäftsdaten werden verschlüsselt und können vom Mitarbeiter nicht mehr geöffnet werden - mehr dazu in Hotel zum vierten Mal von Hackern lahmgelegt.

Damit die Daten wieder entschlüsselt werden, fordern die Täter die Zahlung von Geldbeträgen. In vielen Fällen bleibt aber auch dann eine Entschlüsselung aus und die Daten sind verloren. Die virtuellen Angriffe nehmen auch in Kärnten immer mehr zu, sagte Christian Baumgartner, IT-Ermittler im Landeskriminalamt. Die Ausforschung der Täter sei sehr schwierig, sie sitzen oft in anderen Ländern, es gelten andere Gesetze.

Fürs Fernsehen muss gezahlt werden

Die neueste Form ist die Sperre von internetfähigen Fernsehgeräten. Betroffen davon sind meistens Privatpersonen - hier wird auch ein Geldbetrag gefordert, um das Gerät wieder zu entsperren. Alle internetfähigen Geräte (Internet of things, IOT) können auch von Hackern missbraucht werden, um als Botnet einen gemeinsamen Angriff auf Server zu führen. So geschehen letztes Jahr, als das Botnet „Mirai“ mit Hilfe von Computern und Geräten mehrere Internetdienste wie Twitter oder Spotify lahm legte.

Für viele Unternehmen hängt die Existenz mittlerweile an der Sicherheit des Netzwerkes, allerdings gehen noch immer viele Firmen damit sehr sorglos um, sagte IT-Experte Bernd Hudelist. Immer mehr Systeme seien mit dem Internet verbunden und können zentral verwaltet werden. Die Anforderungen zur Absicherung benötigen schon einen Experten.

Vorsicht bei E-Mail mit Anhängen

Sowohl Polizei als auch IT-Sicherheitsfirmen raten zu erhöhter Vorsicht bei E-Mails von unbekannten Absendern und mit verdächtigen Anhängen. Bestimmte Dateien, die beispielsweise mit .zip oder .rar enden, sollten nach Möglichkeit nicht geöffnet werden. Dahinter könnte sich eine Schadsoftware verstecken.

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