Drogenambulanz: Diskussion um Standort

Der geplante Standort der neuen Drogenambulanz in Klagenfurt sorgt weiter für Diskussionen. Sie übersiedelt im Herbst vom Stadtrand ins Zentrum zum Benediktinermarkt. 500 Suchtabhängige sollen hier betreut werden können.

Erst kürzlich wurde der neue Standort der Klagenfurter Drogenambulanz bekannt. Sie übersiedelt im September ins Zentrum in die Nähe des Benedektinermarktes, dort befinden sich auch ein Hotel und eine Schule. Ein neuer Standort musste gesucht werden, weil die alte Ambulanz zu klein wurde, für 700 Klienten ist die neue Ambulanz nun ausgelegt – mehr dazu in Rekord an Drogentoten: Kritik wächst.

Die neue Ambulanz wird ab Herbst vom Land betrieben und nicht mehr wie bisher von der Stadt. Der neue Trägerverein ist die Arbeitsvereinigung Sozialhilfe Kärnten (AVS). In die Standortdiskussion habe sich das Land nicht eingemischt, sagte am Montag Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ). Mit Standort- und Personalsuche habe man die AVS betraut. Die Kosten übernimmt das Land. 450.000 Euro kostete die Ambulanz laut Prettner bislang im Jahr, künftig kommen 180.000 Euro im Jahr dazu.

Mitarbeiterzahl noch nicht bekannt

Das Konzept der Drogenambulanz erarbeitete Ernst Nagelschmied vor fast 15 Jahren. Er war mehrere Jahrzehnte in der Suchtberatung tätig und weiß, was es heißt, mit Vorurteilen umzugehen. Eine Drogenambulanz dieser Größenordnung, müsse jedenfalls genügend Personal haben, sagt er: „Wenn die Voraussetzungen passen, dann sind die Ängste unbegründet.“ Mit wie vielen Mitarbeitern die AVS den Betrieb im September starten will, das war am Montag auf ORF-Nachfrage noch nicht zu erfahren.

Vor zwei Jahren musste die Stadt Klagenfurt einen Aufnahmestopp in der Drogenambulanz verhängen. Es war zu wenig Personal verfügbar, um die Suchtgiftabhängigen versorgen zu können. Der neue Standort sei notwendig geworden, weil der Platz einfach zu knapp wurde, sagt der Gesundheitsreferent der Stadt Klagenfurt, Jürgen Pfeiler (SPÖ). Für ihn hat der neue Standort im Zentrum auch Vorteile: „Umso öffentlicher man das Problem macht und nicht zur Seite drängt, desto größer sind die Chancen einer kontrollierten Abwicklung.“

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