Kärnten soll unternehmerfreundlicher werden

Der neue Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) hat nach Vorbild von Theodor Roosevelt einen „New Deal“ angekündigt, eine Reihe von Reformen. Die Kärntner Wirtschaftskammer wünscht sich mehr Unternehmerfreundlichkeit und hat klare Forderungen.

Den Ankündigungen von Kern müssen rasch konkrete Taten folgen, sagte der Präsident der Kärntner Industriellenvereinigung, Wolfgang Kulterer. So seien die negativen Folgen der Wachstums- und Investitionsschwäche in Österreich Monat für Monat an den steigenden Arbeitslosenzahlen ablesbar. Diesen Kreis könne man nur durchbrechen, indem man den Wirtschaftsstandort international wieder wettbewerbsfähig und attraktiv für Investitionen und ausländische Unternehmen mache, so Kulterer.

Auch WK-Präsident Jürgen Mandl unterstützt die Mahnungen und Warnungen der Wirtschaft: „Die heimischen Betriebe befinden sich aufgrund der Überregulierung in allen Bereichen in einem gefährlichen Investitionsstreik. Denn nur Unternehmen, die investieren, die neu gegründet oder übernommen werden, schaffen Einkommen und Arbeitsplätze.“

Der „New Deal“

Der „New Deal“ war eine Reihe von Wirtschafts- und Sozialreformen in den USA der 1930er-Jahre unter Präsident Theodore Roosevelt. Damals herrschte eine Wirtschaftskrise, die Menschen hungerten. Die Maßnahmen reichten von Schulspeisungen bis hin zu langfristigen Reformen. Vollbeschäftigung gab es erst 1941, als der 2. Weltkrieg im Gange war.

Schnellere Abläufe und niedrigere Steuern

Einen „New Deal“ verlangt Mandl auch für Kärnten: Wie beim historischen Vorbild für die USA in den 1930er-Jahren seien auch hierzulande relief, recovery und reform vonnöten (Entlastung, Erholung und Reform). Bürokratische Abläufe Genehmigungsverfahren sollen schneller abgewickelt werden, denn dies hemme die Bereitschaft, zu investieren, meinte Mandl.

Auch fordert die Wirtschaft ein modernes, flexibles Arbeitszeitrecht, Senkung der Steuer- und Abgabenbelastung für Unternehmen, starker Fokus auf den Bereich Internationalisierung, so Kulterer. Kärnten solle ein unternehmerfreundliches Land werden, da gebe es Aufholbedarf im Vergleich zu anderen Bundesländern, so die Wirtschaftskammer.

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