Arbeitslosigkeit wurde weiblich

Im März waren in Kärnten zwar um 0,7 Prozent weniger Menschen arbeitslos als im März 2015, doch einen starken Anstieg gab es bei arbeitslosen Frauen. 12.140 suchen derzeit einen Job, viele davon im Gesundheitsbereich.

Die Arbeitslosigkeit im März ist eindeutig weiblich, sagt Peter Wedenig vom AMS Kärnten, nachdem er die aktuellen Arbeitslosenzahlen analysierte. Um 400 Frauen mehr als im März 2015 suchen Arbeit. Sie bekommen aber weder im Handel noch in der Reinigung, noch als Bürokraft einen Job. Was besonders auffällt ist, dass viele Pflegehelferinnen keine Stelle finden.

Um 215 weniger Arbeitslose

Im März 2016 gab es 31.398 Nettorarbeitslose (Arbeitslose und Schulungsteilnehmer), das sind um 215 weniger als im März 2015 oder minus 0,7 Prozent. Es gab ein Plus von 2.000 Beschäftigten. In der Baubranche allein betrug das Minus an Arbeitslosen 8,7 Prozent.

Gesundheitsbereich derzeit weniger gefragt

Im Gesundheitsbereich stieg die Zahl der arbeitslosen Frauen im März um 15,3 Prozent gestiegen, so Wedenig. Im Pflegebereich werde viel von den Angehörigen übernommen, daher könnte die Nachfrage geringer geworden sein, versucht Wedenig eine Erklärung. Der Bedarf werde mittelfristig auch wieder steigen. Umschulungen machen keinen Sinn.

Das AMS geht bei den Schulungen jetzt einen anderen Weg nach dem Motto weniger ist mehr. Deshalb geht auch die Zahl der Arbeitslosen, die in Schulungen sind, stark zurück. Man versuche, nachhaltige Ausbildungen mit guten Jobchancen anzubieten. Diese Ausbildungen dauern länger, binden mehr Geld, daher können sie nicht so viele Menschen besuchen, so Wedenig.

Noch keine echte Trendumkehr

Die Arbeitslosenzahlen gegen auch bei den Männern zurück, sie finden etwa in der Baubranche Arbeit. Auch in der Industrie und im Gewerbe steigt die Nachfrage nach Arbeitskräften. Für Wedenig sind das Zeichen, dass es auch die Unternehmen wieder mehr Aufträge gibt. Grundsätzlich seien das alles recht positive Entwicklungen am Kärntner Arbeitsmarkt, sagte Wedenig, aber es sei noch keine echte Trendumkehr zu erkennen.

Die Hälfte aller Arbeitslosen sind in Villach und Klagenfurt zu Hause. In diesen beiden Städten steigt die Arbeitslosigkeit auch, ebenso im Bezirk St. Veit an der Glan. In allen anderen Bezirken Kärntens geht die Arbeitslosigkeit zurück.

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