Demo gegen Containerdorf in Villach

In Villach hat Montagabend eine Demo gegen das geplante Containerdorf auf dem Gelände der Henselkaserne stattgefunden. Und auch die FPÖ veranstaltete 200 Meter entfernt eine Demo. Die Stadt verhandelt nun mit dem Ministerium über Alternativen.

Das Innenministerium plant im Stadtteil Fellach auf dem Grundwehrdiener-Parkplatz der Henselkaserne ein Containerdorf für bis zu 450 Asylwerber. Organisiert wurde die Demo vor der Henselkaserne von der SPÖ, geplant war ein stilles und überparteiliches Zeichen gegen Massenquartiere. Daraus wurde allerdings nichts, denn die Freiheitlichen nutzten die Demo als Plattform für Kritik an der Kärntner Regierungskoalition und dem Innenministerium.

200 Meter vom Kaserneneingang entfernt fand die freiheitliche Kundgebung statt. „Wir können einfach nicht mehr weiter“, sagte FPÖ-Obmann Christian Ragger, der laut eigenen Angaben als besorgter Bürger anwesend war. Die Menschen seien wütend über die Asylpolitik der Bundesregierung „und ihrer Kärntner Marionetten“. Laut Freiheitlichen war auch ihre Kundgebung angemeldet, die anwesende Polizei wusste nichts davon.

Asyl Flüchtlinge Demo Villach Henselkaserne

ORF

450 Demonstranten

Der überparteiliche Protestzug der Villacher SPÖ, der Grünen und der ÖVP, die sich direkt vor der Henselkaserne versammelt hatten, setzte sich schließlich in Richtung Menschenansammlung in Bewegung. Die Polizei zählte etwa 450 Demonstranten. Bürger kritisierten das Containerdorf als „vernichtenden Angriff auf die Struktur des Ortes“. Vor dem Eingang der Henselkaserne wurde dann eine überdimensionale Kärnten-Flagge aufgestellt.

Asyl Flüchtlinge Demo Villach Henselkaserne

ORF

Verhandlungen über Alternativen

Als der Villacher Bürgermeister Günter Albl (SPÖ), direkt aus dem Innenministerium kommend, vor der Kaserne eintraf, hatte sich der Demonstrationszug bereits aufgelöst. Albls Nachrichten aus Wien: „Das Durchgriffsrecht für Villach bleibt aufrecht. Über Standort und Anzahl der Flüchtlinge wird aber neu verhandelt.“ - mehr dazu in Ausbau der Henselkaserne vorerst gestoppt.

Eine Alternative zum Containerdorf auf dem Parkplatz vor der Kaserne sei jedenfalls ein Standort in der Kaserne, so Albl. Alle Maßnahmen würden bis 26. Jänner gestoppt, dann soll es ein Treffen mit Flüchtlingskoordinator Christian Konrad geben. Die Stadt Villach bot dem Ministerium an, binnen vier Monaten kleinere Quartiere zu schaffen, um die fehlenden 352 Plätze zu schaffen. Derzeit sind 556 Flüchtlinge in Villach untergebracht.

Link: