Michel Reimon: „TTIP wie ein Vampir“

Der Grüne EU-Parlamentsabgeordnete Michel Reimon kämpft gegen das geplante transatlantische Freihandelsabkommen TTIP. Derzeit ist er in Kärnten unterwegs. TTIP sei wie ein Vampir, der nicht leben könne, wenn er ans Licht komme, so Reimon.

Die Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft (TTIP) soll laut Befürwortern, Zölle, unsinnige Vorschriften oder Hürden für Investitionen abbauen, damit der Handel zwischen der EU und den USA besser und stärker funktioniere. Das solle Milliardenumsätze bringen und Millionen neue Jobs schaffen.

Angst vor niedrigeren Standards

Kritiker befürchten, dass höhere EU-Standards dadurch fallen könnten und dass vor allem die Landwirtschaft in Europa darunter leiden würde. Michel Reimon geht noch einen Schritt weiter: „Wir hebeln mit TTIP den gesamten Konsumenten- und Umweltschutz, die Arbeitsrechtsstandards und letztlich die demokratische Mitbestimmung aus.“

Das Abkommen würde nur der Großindustrie nutzen. Reimon setzt deshalb auf Aufklärung und sagte, jeder, der sich informiere, werde zum Gegner: „TTIP ist wie ein Vampir, wenn er ans Licht kommt, kann er nicht leben.“ Weil er als einzelner grüner EU-Abgeordneter nichts bewirken könne, versucht er, über Parteigrenzen hinaus, die Menschen zu überzeugen.

Vorträge in Kärnten

Derzeit ist er in Kärnten unterwegs, es gibt Vorträge und in den Gemeinden werden Resolutionen eingebracht: „In den Gemeinderäten stimmen FPÖler und SPÖler gegen TTIP, wenn man ihnen erklärt, was das ist. Wenn hunderte Gemeinderäte in ganz Europa den Regierungsparteien ausrichten, dass sie das nicht wollen, weil sie die lokalen Betriebe nicht ausliefern wollen, wird das etwas bewirken.“ Reimon glaubt, dass bis zum Sommer nächsten Jahres eine Entscheidung fallen müsse, ob es TTIP geben werde oder nicht.

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