Flüchtlinge: Herausforderung und Geschäft

Die Betreuung der zunehmenden Zahl an Flüchtlingen stellt Kärnten vor Herausforderungen - sie ist mittlerweile aber auch ein Geschäft geworden und schafft Arbeitsplätze. Allein in Kärnten suchen Betreibergesellschaften dringend nach geeigneten Mitarbeitern.

Aktuell betrifft die Ausschreibung vor allem die Verpflegung und Betreuung der Flüchtlinge im Zeltquartier Krumfelden bei Althofen. Mehr als 20 Stellen sind ausgeschrieben. Fakt ist: Die Suche nach Quartieren bringt die Politik an ihre Grenzen, die Betreuung der Asylwerber die Firma ORS. Das Unternehmen wurde vom Innenministerium mit der Betreuung im Erstaufnahmezentrum Traiskirchen genauso wie in zahlreichen anderen Quartieren beauftragt. Viele wurden und werden binnen kurzer Zeit eröffnet werden, die ORS benötigt daher dringend neue Mitarbeiter.

Gesucht werden Betriebsleiter und Sozialbetreuer für das Zeltquartier in Althofen genauso wie das geplante Verteilerquartier in Ossiach und das künftige Heim für unbegleitete Flüchtlingskinder in Finkenstein. Benötigt werden in Kärnten auch Ärzte, Klinische Psychologen, Nachtbetreuer, Sekretäre und Ordinationshilfen.

20 Mitarbeiter für Althofen

Allein für Althofen werde die ORS 15 bis 20 Mitarbeiter brauchen, sie zu finden, könnte noch mehrere Wochen dauern, sagte Polizist Otmar Roschitz. Er sorgt momentan nahezu allein, unterstützt nur von drei Kolleginnen aus der Landespolizeidirektion, für die Betreuung in der Zeltstadt - es geht dabei um die Begleitung bei Arztbesuchen bis hin zur Bereitstellung Putzmitteln.

Mit dem Mittwochnachmittag erwarteten Bus werden wieder rund 150 Asylwerber in Krumfelden einquartiert. Ihre Verpflegung hat seit Mittwoch die Firma P. Dussmann übernommen, die in der Nähe bereits eine Werksküche betreibt. Auch sie sucht nach fünf zusätzlichen Gastronomiemitarbeitern - was gerade im Hochsommer schwierig ist.

Hoffnung auf rasche Besetzung

Niederlassungsleiter Gottfried Struckl hofft die offenen Stellen trotzdem in den nächsten Tagen besetzen zu können. „Wir suchen Küchenhilfen. Vorteil ist ein Führerschein und Flexibilität. Wir haben Frühstück, Mittag- und Abendessen. In der Zwischenzeit muss geholfen werden. Es sind flexible Arbeitszeiten mit 20 bis 40 Arbeitsstunden pro Woche. Dazu suchen wir auch einen Vollzeitkoch.“

Wegen des Zeltquartiers in Krumfelden trifft der Althofener Bürgermeister Alexander Benedikt in wenigen Minuten mit Landeshauptmann Peter Kaiser zusammen. Benedikt will dabei noch einmal appellieren, alle Gemeinden sollten solidarisch Flüchtlinge aufnehmen und nicht einige wenige wie Althofen mit mehreren hundert Asylwerbern überfordert werden. In der Stadtgemeinde wurden dafür an die 2.500 Unterschriften gesammelt. Unterdessen werden im Wirtschaftshof weiterhin täglich Kleider- und Spielzeugspenden entgegengenommen.

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