Praktikum: Probleme bei unter 16-Jährigen

Für Schüler von Höheren Lehranstalten, die jünger als 16 sind, wird es immer schwieriger, einen Pflichtpraktikumsplatz zu finden. Sie unterliegen dem strengen Kinder- und Jugendlichen-Beschäftigungsgesetz (KJBG). Immer mehr Betriebe nehmen so junge Praktikanten nicht mehr auf.

Jugendliche unter 16 dürfen am Abend nicht arbeiten, auch die Arbeit am Wochenende ist eingeschränkt. Zudem sind Überstunden für unter 18-Jährige verboten. Das stellt auch die Schulen vor Probleme. In der Kärntner Tourismusschule in Warmbad-Villach etwa müssen die Schüler im Zuge ihrer fünfjährigen Ausbildung ein Pflichtpraktikum von insgesamt acht Monaten absolvieren.

Wiener Schule strich Praktikum

Besonders für die Schüler der ersten Klasse sei es eben nicht einfach, einen Praktikumsplatz zu finden, da sie unter 16 sind, sagte Direktor Gerfried Pirker. Die Praktikanten, die noch nicht 16 seien, müssten um 20.00 Uhr aufhören zu arbeiten, was ein massives Problem darstelle.

Im ersten Jahr werde daher versucht, die Schüler in Küchen unterzubringen, da in diesem Bereich meist nicht spät am Abend gearbeitet werden müsse, so Pirker. In der Tourismusschule Modul in Wien hingegen strich man das Praktikum im ersten Jahr und verteilte es auf die restlichen Schuljahre.

Gewerkschaft gegen Lockerung

Der Verband der Tourismusschulen und die Wirtschaftskammer (WKO) wünschen sich bereits seit Jahren eine Änderung des KJBG. Jugendliche sollen zumindest bis 22.00 Uhr arbeiten dürfen. Die Gewerkschaft winke aber ab, so ÖGB-Jugendsekretät Michael Raunig. Es gebe das Gesetz, an das sich alle halten müssten, das gelte auch für den Kollektivvertrag. Für eine Änderung sehe die Gewerkschaft keinen Grund. Die WKO sagte einen bereits vereinbarten Interviewtermin mit dem ORF zu diesem Thema kurzfristig ab.

Aber auch wenn es nicht einfach war, so fanden für diesen Sommer doch die meisten Schüler der Tourismusschule einen Praktikumsplatz.

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