Kulturpreis für Filmemacher Helmut Grasser

Am Freitagabend ist im Stadttheater Klagenfurt der diesjährige Kulturpreis des Landes Kärnten verliehen worden. Der Filmemacher Helmut Grasser, bekannt u.a. für „We feed the world“ vereine künstlerische Qualität und Geschäftssinn, so die Begründung.

Im Vergleich zu den vergangenen Jahren verlief die Kulturpreisverleihung mehr als zahm, geradezu salbungsvoll. Kaum Kritisches war zu hören, kein einziger Künstler ergriff selbst das Wort. Die Vorstellung der vom Kulturgremium vorgeschlagenen Preisträger erfolgte via Videoeinspielung. Der in Klagenfurt geborene Helmut Grasser gründete bereits vor 25 Jahren eine Filmproduktionsgesellschaft und produzierte rund 60 Filme. Viele davon wurden preisgekrönt.

Bisher kein Dreh Grassers in Kärnten

Darunter Dokumentationen wie „We feed the world“, „Lets make money“, „More than Honey“ oder eine zweistündige Dokumentation zum Haider-Wahlkampf. Sein neuester Streifen „Das Finstere Tal“ mit Tobias Moretti ist als österreichischer Beitrag für die Nominierung zum Auslands-Oscar vorgeschlagen. Nur zu Dreharbeiten für einen Spielfilm in Kärnten konnte er sich bisher mangels Subvention nicht durchringen, sagte Grasser: „Ich habe nie verstanden, dass es in Kärnten, außer dem Burgenland, kaum TV-Movies gibt, Kinofilme schon gar nicht. Eigentlich geht an Kärnten viel vorbei. Die Filmcrew gibt mindestens vier mal soviel hier aus, wie sie bekommt - eher mehr.“

Kulturlandesrat Christian Benger (ÖVP) stellte für das kommende Jahr Ansätze einer Filmförderung in Aussicht: „Mit 350.000 Euro wird im Jahr 2015 der Kunstfilm und auch im Allgemeinen der Film gefördert. Wir wollen, dass Kärnten wieder im Film vorkommt.“

Drei Würdigungspreise vergeben

Die drei Würdigungspreise gingen an: Franz Jochum für das Oberdrauburger Restaurierungs- und Revitalisierungsprojekt im Bereich Architektur und Baukultur. An den St. Veiter Foto- und Medienkünstler Herwig Turk für seine Projekte im Spannungsfeld zwischen Kunst, Technologie und Wissenschaft sowie an den Mathematiker Franz Rendl von der Universität Klagenfurt für die Entwicklung mathematischer Methoden, hochkomplexe Probleme relativ einfach und praktisch zu lösen.

Auch acht Förderungspreise wurden an junge, vielversprechende Talente aus allen kulturellen Bereichen von bildender Kunst über Literatur, Musik, Volkskultur und Wissenschaft vergeben. Der Landeskulturpreis ist mit 14.500 Euro dotiert, die Förderungspreise mit je 3.600 Euro und die Würdigungspreise mit je 6.000 Euro.

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