100 Flüchtlinge mehr für Kärnten

Der Krieg in der Ukraine und die Syrien-Krise treiben Zigtausende Menschen in die Flucht. Früher oder später müssen auch die Bundesländer mehr Flüchtlinge aufnehmen. In Kärnten sollen es bis Jahresende rund 100 mehr sein, so die Flüchtlingsbeauftragte.

Im September werde es in Kärnten keine weitere Aufnahme von Flüchtlingen geben, da die Quote erfüllt werde, hieß es aus dem Büro von Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ). Aber er betonte, dass sich die Bundesländer der Verantwortung zu stellen hätten, Hilfe suchenden Menschen Schutz zu bieten. Nach einer Sitzung des Asyl-Koordinationsrates am Dienstag in Wien signalisierten die Bundesländer ihre Bereitschaft, kurzfristig 425 neue Flüchtlinge unterzubringen.

Mögliche Quartiere gebe es bereits

Das werde aber nicht ausreichen, sagte Barbara Payer, die Flüchtlingsbeauftragte Kärntens. Der Zustrom von Flüchtlingen nach Österreich sei im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen: „Wir haben rund 1.460 Betten, die sind voll. Es ist absehbar, dass wir damit nicht bis Jahresende auskommen, wenn die Zahlen weiter steigen. Wir sind auf der Suche n ach passenden Quartieren.“ Es gebe bereits Anträge aus allen Bezirken und vielen Gemeinden, einen konkreten Standort könne sie noch nicht nennen. Es seien Quartiere zwischen 25 und 50 Betten, so Payer.

Einer der an vorderster Front mit den Flüchtlingsströmen zu tun hat, ist Jürgen Högel vom Roten Kreuz, der zur Zeit an der Grenze zum Libanon Flüchtlinge betreut: „Man spricht im Libanon von 1,5 Mio. Flüchtlingen, und das in einem Land so groß wie Kärnten.“ Rund 100 zusätzliche Flüchtlinge werde Kärnten jedenfalls bis Ende des Jahres aufnehmen müssen, sagte Payer.

FPÖ: Fehlbelegung durch Wirtschaftsflüchtlinge

Kritik an der Bereitschaft weitere Flüchtlinge aufzunehmen übte die Kärntner FPÖ. Landesparteiobmann Christian Ragger sprach schon am Dienstag in einer Aussendung von einer „unverantwortlichen Asylpolitik“ von LH Kaiser. Ragger sagte, er stehe dazu, dass Österreich Flüchtlinge aus Kriegsgebieten aufnehme. Doch es seien „Asylstatus oder Aufenthaltsrechte großzügig bloßen Wirtschaftsflüchtlingen gewährt worden“. Viele der vorhandenen Plätze seien damit „fehlbelegt“, sagte Ragger. Bevor zusätzliche Asylanten aufgenommen werden, müsse dieser Missstand beseitigt werden.

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