Fischotter macht sich bei Fischern unbeliebt

Der Fischotter breitet sich in Kärnten weiter aus, zunehmend gibt es Beschwerden von Fischern und Züchtern. Das Land prüft nun die Fischotter-Population und stellt Geld für Elektrozäune um Fischteiche zur Verfügung.

Noch vor 50 Jahren galt die Marderart als nahezu ausgestorben, durch die Renaturierung der heimischen Flüsse wanderte der Fischotter um die Jahrtausendwende wieder in Kärnten ein – mehr dazu in. Vermehrt gebe es nun Beschwerden von Fischern und Fischzüchtern, dass der Fischotter durch seine Beutezüge den Fischbestand gefährde, sagt Jagd- und Tierschutzreferent Christian Ragger (FPÖ) am Donnerstag. Deswegen laufe derzeit eine umfassende Prüfung der Fischotter-Population. Ragger: „Wir wollen einen genauen Überblick, ob sich der Fischräuber tatsächlich so stark vermehrt hat wie Fischzüchter argwöhnen.“

Aus dem Artenschutzfonds sollen Betroffenen außerdem Gelder für Elektrozaunsysteme zur Verfügung gestellt werden. Diese gelten bei Fischteichen als wirksame Otter-Abwehr. Fischer bekommen zudem Schäden nach einer Überprüfung vom Land ersetzt. Da bisher nicht viele Schadensmeldungen eingingen, rechnet Ragger nicht mit einer „Fischotter-Plage“. Bei einem Runden Tisch mit Vertretern der Zuchtbetriebe und Verbände soll die Sachlage diskutiert werden.

Geschützte Tierart

Der Fischotter ist laut Kärntner Jagdgesetz geschützt, er darf nicht gejagt, gefangen oder in seinem Umfeld gestört werden. Laut Ragger sind der Otter und sein Lebensraum auch durch internationale Artenschutzübereinkommen geschützt. Den Fischotter zu jagen sei deswegen nur in absoluten Ausnahmefällen zulässig.

Kritik übt Ragger am Kärntner Artenschutzfonds. Dieser werde derzeit nach „freiem Ermessen“ befüllt. Es brauche aber eine gesetzliche Regelung, damit Schäden durch geschützte Tiere, wie Wolf, Bär, Luchs und Fischotter, ersetzt werden können: „Wenn sich diese Arten, wie erhofft, auch in Kärnten verbreiten, muss für Schäden vorgesorgt werden. Sonst werden wir keine Akzeptanz der Landwirte und Tierzüchter erreichen.“

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