Reittherapie: Nicht immer zahlt die Kasse

Reittherapie kann bei vielen Krankheiten und Störungen helfen und unterstützen. Da die Gebietskrankenkasse aber nur bei bestimmten Krankheitsbildern zahlt, sind Reiterhöfe bzw. die therapierten Kinder auf Spenden angewiesen.

Ein Beispiel für viele Reiterhöfe ist das Pferde- und Reiterparadies Gratzi bei St. Paul/Lavanttal. Im Mittelpunkt der Therapie für die Kinder steht das heilpädagogische Reiten. Gerda Maischberger ist ausgebildete Voltigier- und Reittherapeutin: „Den Kindern bringt das ein allgemeines Angenommensein in der Gesellschaft, die Pferde werten nicht, sie freuen sich über alle Kinder.“ Geeignet sei die Reittherapie für den sozial-emotionalen Bereich, für die Motorik, der sprachliche Bereich und das Gruppengefüge, so Maischberger.

Krankenkasse zahlt nicht alles

In Kärnten bieten einige Reiterhöfe das ganze Jahr über therapeutisches Reiten an. Eine Therapieeinheit kosten zwischen 55 und 60 Euro und dauert knapp eine Stunde. Am Gratzi-Hof wird die Reittherapie von „Licht ins Dunkel“, dem Malteser Ritterorden und vielen privaten Sponsoren unterstützt, denn die Kärntner Gebietskrankenkasse zahlt nur bei bestimmten Erkrankungen, sagte die leitende Ärztin Sabrina Kropfitsch: „Die Krankenkasse zahlt für schwerkranke Kinder, Kinder, die eine neurologische Erkrankung haben, wie nach einem Geburtstrauma. Oder auch bei angeborenem Defekt der Wirbelsäule.“

Ein Arzt müsse die Behandlung verordnen. Sollten Eltern zum Beispiel Physiotherapie bei einem ausgebildeten Hippotherapeuten privat veranlassen, gebe es einen Rückersatz, so Kropfitsch. Reiten als Therapie wird auch für Erwachsene angeboten. In der Gailtalklinik hat man mit Parkinson Patienten, deren Erkrankung noch nicht zu weit fortgeschritten ist, gute Erfahrungen gemacht.