Rennweg: Keine Entwarnung nach Hangrutsch

In Rennweg am Katschberg ist Montagabend ein Hang auf ein Wohnhaus abgerutscht. Die Erdmassen beschädigten das Gebäude, verletzt wurde niemand. Das Haus musste vorübergehend evakuiert werden, die Gefahr ist noch nicht gebannt.

In einem Riss in einem Steilhang oberhalb des 15 Jahre alten Hauses hatte sich laut Polizei Schmelzwasser gesammelt. 250 Kubikmeter Erdreich rutschte gegen 17.30 Uhr ab und vermurte den Garten und das Wohnhaus im Keller und Erdgeschoß. Die Bewohner brachten sich rechtzeitig in Sicherheit. Schafe aus dem Stall wurden ebenfalls gerettet, für ein Lamm und einige Hasen kam die Rettung zu spät.

Hangrutschung in Rennweg

ORF/ Florian Semmler

Verletzt wurde bei dem Murenabgang niemand.

Noch keine Entwarnung

Ein Krisenstab bestehend aus dem Landesgeologen, dem Bezirkshauptmann und dem Bürgermeister verfügte, dass das Wohnhaus auf unbestimmte Zeit evakuiert bleiben müsse. Weitere 300 Kubikmeter Geröll drohen abzurutschen, immer wieder lösen sich kleine Stücke Erdreich über dem Haus. Die vier Bewohner wurden bei Bekannten untergebracht. Der Landesgeologe entschied in der Nacht, dass die Bewohner eines gefährdeten Nachbargebäudes im Haus bleiben können.

Am Dienstagvormittag wurde die Lage weiter erkundet. Der Landesgeologe sagte danach, es dürfe derzeit nur der vordere Teil des Hauses während des Tages betreten werden. Der hintere Teil des Hauses sei mit Brettern verschalt, man wisse aber nicht, ob dieser Schutz eine größere Rutschung aushalte, so der Geologe. Die Schlammmassen können vorerst nicht beseitigt werden, Arbeiten unter dem feuchten Hang wären derzeit zu gefährlich. Weiter oben werden Gräben eingezogen, damit das Schmelzwasser vom Berg nicht noch mehr anrichten kann. Landesgeologe Franz Goldschmidt hat derzeit viel zu tun. Alleine in der Gemeinde Rennweg gibt es derzeit zehn Hangrutschungen, allerdings keine mit diesem Ausmaß.

Familie konnte sich retten

Zuerst fiel ein Stein, es folgte ein lautes Rumpeln, der Zaun wackelte, dann kam das Erdreich wie Wasser auf das Haus zu, schildert Hausbesitzerin Elisabeth Kogler. Zu diesem Zeitpunkt befand sich noch Koglers Tochter im Haus, auch sie hörte die Mure abgehen und rannte noch rechtzeitig aus dem Haus.

Rennweg Mure bedroht Haus

ORF/Matha

Im Keller liege die Erde nun bis auf Brusthöhe, auch das Badezimmer sei durch ein geöffnetes Fenster schwer beschädigt, sagt Kogler. Auch der Stall wurde beschädigt. Einen genauen Überblick über den Schaden konnte sich die Familie aber noch nicht machen. Am Dienstag konnte die Familie wenigstens das Notwendigste aus der Küche holen, geschlafen wird weiter bei Verwandten.

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