Zugsverkehr weitgehend zusammengebrochen

Der Zugsverkehr ist Freitagmittag in Kärnten weitgehend zusammengebrochen. Man kommt noch von Wien nach Klagenfurt, dann gibt es aber nur noch vereinzelte Züge Richtung Westen. Auch viele Straßen sind gesperrt, der Verkehr wurde Freitagmittag bei Spittal von der A10 abgeleitet.

ÖBB-Sprecher Christoph Posch sagte, seitens der ÖBB wurde ein Krisenstab eingerichtet und Unterstützung vom Bundesheer angefordert. „Wir sind mit einer Hundertschaft von Mitarbeitern bestrebt, die Grundmobilität herzustellen“, sagte Posch Freitagvormittag. Zu Mittag war aber klar, dass der Zugsverkehr weitgehend zusammengebrochen war. Aus Richtung Wien würden Reisende zwar bis Klagenfurt kommen. Von dort würden aber nur mehr „vereinzelt“ Züge in Richtung Westen verkehren. In Richtung Italien ist der Zugverkehr gänzlich zum Erliegen gekommen, die Tauernbahn in Richtung Salzburg ist ab Spittal gesperrt.

Tauernautobahn für Lkw über 7,5 Tonnen gesperrt

Bereits Donnerstagabend waren wegen akuter Lawinengefahr die B111 (Abschnitt Lesachtal) von Kötschach bis zur Osttiroler Landesgrenze, sowie die Plöckenpassstraße (B111) gesperrt worden. Freitagvormittag wurde die Tauernautobahn (A10) für Lkw über 7,5 Tonnen geschlossen. Freitagmittag wurde der gesamte Verkehr bei Spittal von der A10 abgeleitet. Auf der Autobahn lagen teilweise 20 Zentimeter Schnee. Die Ausweichroute Drautalbundesstraße (B100) sah aber nicht besser aus. Grund für die Umleitung waren zahlreiche hängen gebliebene Lkws, daher war die Schneeräumung gefährdet. Erst, wenn die Lkws beseitigt wurden, kann es mit der Räumung Richtung Villach bzw. Salzburg weitergehen.

Wegen eines umgestürzten Baumes wurde die Gailtal Straße (B111) bei Danz gesperrt. Eine lokale Umleitung wurde eingerichtet. Wegen eines Lawinenabgangs musste die Nassfeld Bundesstraße (B90) ab Tröpolach geschlossen werden. Kettenpflicht galt laut Polizei für den Gailbergpass, sowie den Kreuzbergpass, der wegen eines hängengebliebenen Sattelschleppers nur einspurig befahrbar war. Am Freitag wurde auch die Bärentalstraße in Feistritz/Rosental wegen Lawinengefahr gesperrt.

Gmünde Schneepflug A10 Tauernautobahn

ORF/Hannes Orasche

Die A10 bei Gmünd Freitagmittag.

Kettenpflicht für Lkw auf A2-Abschnitt

Auf der Karawankenautobahn (A11) galt von Villach bis zur Staatsgrenze Kettenpflicht für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen. Auf der Südautobahn (A2) galt die Lkw-Kettenpflicht von Klagenfurt bis zur italienischen Staatsgrenze. Die Anhaltung der Schwerfahrzeuge auf der gesperrten Tauernautobahn erfolgte bereits in Italien bzw. in Salzburg.

ORF Auto schneebedeckt

ORF

Auch das Auto unserer Außenreporter Marco Mursteiner und Bernd Radler war heute Früh in Kötschach-Mauthen kaum unter den Schneemassen zu erkennen

Nassfeld abgeschnitten

Auch das Lesachtal ist weiterhin von der Außenwelt abgeschnitten. Es gibt auch im Mölltal Straßensperren und Ortschaften wie Zirknitz, Göritsch oder Sagritz sind derzeit nicht erreichbar. Von einer Anreise auf das Nassfeld wird abgeraten, sagte der Bezirksobmann von Hermagor, Heinz Pansi, gegenüber dem ORF Kärnten. Schneemassen blockieren die Zufahrtsstraßen und die Gefahr ist weiterhin groß.

„Wir versuchen, die Pflugeinsätze durch externe Pflüge zu verstärken. Die Landesstraßen sind stellenweise nurmehr einspurig befahrbar. Wir versuchen, die Infrastruktur so rasch wie möglich wieder herzustellen“, so Heinz Pansi, Bezirkshauptmann von Hermagor, am Vormittag nach einer Krisensitzung. Im Rosental ist die Bärentalstraße in Feistritz im Rosental gesperrt.

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