Sportprüfung: „Untaugliche“ Lehramtskandidaten

Die Pädagogische Hochschule schlägt Alarm: 15 Prozent der angehenden Lehrer scheitern bei den Eignungstests an ihrer Unsportlichkeit. Der Landesschulrat fordert eine bessere Sportausbildung an Schulen.

Die Zahl der gut ausgebildeten Kandidaten für das Volksschullehreramt gehe zurück, sagt Renate Krainz-Dürr, Rektorin der Pädagogischen Hochschule. Rund 15 Prozent der Kandidaten müssten sich aufgrund ihrer mangelnden körperlichen Fitness wieder vom Aufnahmeverfahren verabschieden.

Dabei seien die sportlichen Eignungsüberprüfungen für angehende Volksschullehrer alles andere als schwierig. Geprüft würden motorische Grundeignungen wie ein 800-Meter-Lauf (ohne Zeitlimit), eine Länge Schwimmen und kurzes Tauchen. Bei der Prüfung müssen die künftigen Lehrer auch einen Parcours absolvieren. Dabei würden einfache Koordinationsübungen wie das Balancieren auf einem Holzbalken überprüft, sagte die Rektorin.

Auch Mängel in Musikausbildung

Das Problem ortete Krainz-Dürr an den Schulen. Damit die Lehreranwärter sportlicher werden, brauche es mehr Sportangebote in den Schulen. Denn die meisten der Kandidaten kämen direkt von den Höheren Schulen zum Eignungstest.

Alarmierend sei die mangelhafte Ausbildung der Lehreranwärter auch im musikalischen Bereich, sagte die Rektorin: „Viele Kandidaten bringen keine musikalische und rhythmische Eignung mit und können kaum einen Takt nachklatschen oder ein einfaches Lied nachsingen.“

Bessere Ausbildung für Lehrer gefordert

Im Landesschulrat weiß man um das Problem. Dass Kinder in der Schule nicht ausreichend zum Sport motiviert werden, könne weit reichende Auswirkungen haben, warnte Renate Macher-Meyenburg, Schulinspektorin für Bewegungserziehung im Landesschulrat. Wenn Kinder im frühen Alter nicht ausreichend Bewegung haben, dann sei der Zugang zu Sport später nur noch schwer oder gar nicht zu finden.

Ein Mangel an Bewegung sei deswegen mehr als fahrlässig, so Macher-Meyenburg. Kinder hätten generell zu wenig Bewegung, das könne zu aggressivem Verhalten führen und auch negative Auswirkungen auf Sozialverhalten und Psyche haben. Macher-Meyenburg hofft deswegen, dass die geplante neue Lehrerausbildung darauf Rücksicht nimmt: „Die Lehrer müssen für die Bewegung motiviert sein, denn nur dann springt der Funke auf die Kinder über.“

Ab dem Jahr 2017 wird nicht nur die Aufnahme, sondern auch die Ausbildung für Volksschullehrer verschärft. Sie dauert dann nicht mehr drei, sondern vier Jahre, darüber hinaus müssen sich Junglehrer zu einem Masterabschluss verpflichten.

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