Windpark in Metnitz geplant

Auf der Kuchalm in Metnitz könnte noch heuer ein Windpark mit acht Windrädern errichtet werden. 20 Windräder sollen in den kommenden Jahren entstehen, 100 Mio. Euro sollen investiert werden. Das Bewilligungsverfahren ist in der Endphase.

Die Windparkanlage mit einer Leistung von 50 Megawatt auf dem Bergkamm hoch über Metnitz soll Strom für 40.000 Kärntner Haushalte liefern. Dass in den Jahren zuvor Windparks in Kärnten nicht realisierbar gewesen sind und jetzt auf einmal der erste errichtet werden soll liegt an der Gesetzgebung.

Windräder fast nicht sichtbar

Die Windparkverordnung, die seit September in Kärnten in Kraft ist, besage, dass nur an jenen Stellen Windräder aufgestellt werden können, an denen sie nicht sichtbar sind, sagt Wolfgang Reichelt, Raumplanungsexperte des Landes. Auf der Kuchalm seien die Windräder beinahe nicht zu sehen, weil sie so abgelegen seien.

Windmessanlage Metnitz

ORF

Ein Jahr lang stand auf dem höchsten Punkt der Kuhalm in Metnitz ein Test-Windrad mit jeder Menge Elektronik, um die Windgeschwindigkeit zu messen und um die Flugrouten der Zugvögel zu dokumentieren.

UVP ausständig

In der ersten Bauphase sollen acht, dann weitere zwölf Windräder errichtet werden. Reichelt: „Zumindest die erste Phase scheint klar zu sein. Ich glaube nicht, dass es große rechtliche Probleme geben wird. Für das Gesamtvorhaben muss dann eine Umweltverträglichkeitsprüfung gemacht werden. Dabei wird man sehen, was mit dem Raum und mit der Landschaft passiert, wenn statt acht auf einmal 20 Anlagen oben stehen.“

Auch eine Erhebung des Wildwechsels ist noch ausständig. Die geplanten Windräder sind an die 100 Meter hoch und die mächtigen Rotoren sind laut, wenn sie in Bewegung sind.

Karte Windpark Metnitz

ORF

Vorteile durch Nutzungsbündelungen

Laut Reichelt würden auch die bisherigen Berechnungen auf der Koralm für einen Windpark sprechen: „Es laufen gerade die Überprüfungen, in wie weit eine Umweltverträglichkeitsprüfung notwendig ist. Von raumplanerischer Seite her scheint das Projekt machbar zu sein. Unmittelbar neben diesem Projektstandort verläuft die 380-kV-Letung zwischen Kärnten und der Steiermark. Gleich im Norden haben wir dann die zwei Radarstationen - die zivile und die militärische Radarstation. Nicht weit davon im Osten, auf steirischer Seite, soll ein großes Pumpspeicherkraftwerk errichtet werden. Wir haben also sinnvolle Nutzungsbündelungen.“

Investoren zeigen sich interessiert

Die Projektplaner der Firma „Carinthian Winds“ sagen, Investoren würden ihnen zur Zeit quasi die Türe einrennen. Das Interesse, in Kärnten 100 Millionen Euro für den Windpark zu setzen, sei groß. Werner Feuerabend, Projektplaner „Carinthia Winds“: „Es ist ein sportliches Ziel, dass wir vielleicht die Gesamtbewilligung für diesen ersten Teil des Parks zwischen Ende September und 1. November erhalten.“

Besprechung Windpark Malnitz

ORF

Projektbesprechung am geplanten Standort der Windanlage

Gemeinde erfreut über neue Attraktion

Ähnlich euphorisch ist auch Bürgermeister Anton Engl Wurzer. Er spricht von einer neuen Attraktion in der Gemeinde. Alle Bürger würden hinter dem Windpark stehen, schließlich würde auch eine beachtliche Summe in die Gemeindekassen kommen.

Engl-Wurzer: „Es ist uns gelungen, ein Bürger-Beteiligungsmodell auf die Beine zu stellen. Jeder Einheimische kann sich beteiligen. Als regionale Wertschöpfung sehe ich auch an, dass hier in der Gemeinde findige Leute geben muss. Wir können einen E-Bike-Windpark-Schau-Tourismus zusammenbringen oder dass die Leute zu Fuß hinaufgehen und mit einer Rodel herunerfahren. Es gibt viele kleine Bausteine, die künftig zur regionalen Wertschöpfung beitragen werden können.“