Streit um Seebühne in Klagenfurt

Bis Ende 2014 sei die Schließung der Seebühne für Klagenfurt kein Thema, hieß es am Donnerstag von Bürgermeister Christian Scheider (FPK). Er sprach von Verträgen mit der „Starnacht“, die zu erfüllen seien. Laut SPÖ sei die Veranstaltung nicht an die Seebühne gebunden.

Nachdem Kulturlandesrat Wolfgang Waldner (ÖVP) klargestellt hatte, dass das Land die Seebühne nicht mehr finanziell unterstützen werde, forderte die Klagenfurter Vizebürgermeisterin Maria Luise Mathiaschitz ein sofortiges Aus der Seebühne. Sie erteilte auch den Plänen von FPK-Finanzreferent Albert Gunzer eine Absage, die Seebühne an privat Investoren zu verkaufen - mehr dazu in Seebühne: Land dreht den Geldhahn zu.

Scheider sagte dazu, Mathiaschitz wolle die Stadt damit offenbar „bewusst in einen Vertragsbruch gegenüber der Messe, dem Land und den Veranstaltern treiben“. Bis Ende 2014 gebe es rechtsgültige Vereinbarungen, beispielsweise mit der „Starnacht“, die einzuhalten wären, so Scheider. Die Seebühne sei nun abbezahlt und schuldenfrei, diese jetzt zu entsorgen sei unverantwortlich. Der Seebühnen-Ausschuss sei gefordert, die beste und wirtschaftlichste Lösung herbeizuführen.

SPÖ: Nicht an Seebühne gebunden

Die SPÖ meldete sich dazu am Freitag zu Wort. Klubobmann Jürgen Pfeiler sagte zu Scheiders Aussagen der Vertragserfüllung, dass im Stadtsenat am 10. Juli des Vorjahres die Vereinbarung mit der „Starnacht“ unter der Bedingung geschlossen wurde, dass die Veranstaltung nicht an die Seebühne gebunden sei. Sollte es verbindliche Verträge geben, dann wurde der Stadtsenat 2012 falsch informiert, so Pfeiler. Im Endeffekt erweist sich, dass alles, was bisher mit der Seebühne in Verbindung gebracht wurde, mit hohen öffentlichen Geldern verbunden und politischen Unwahrheiten gespickt sei, sagte Pfeiler.

Laut Scheiders Pressereferent Raphael Spatzek habe Pfeiler in Bezug auf die „Starnacht“ recht, es gebe aber Vereinbarungen zwischen Stadt, Land und Messen, die besagen, dass es ein Jahr Kündigungsfrist gebe, wenn einer der Partner aussteige. Ein Ausstieg wäre daher frühesten Ende 2014 möglich.

Scheider: Gutachter warnt vor „Versenken“

Scheider verwies noch auf das Gutachten des ehemaligen Geschäftsführers der Bregenzer Seebühne Franz Salzmann, der vor einem „Versenken“ der Seebühne aus wirtschaftlichen Gründen eindringlich warnt. Scheider: „Ich werde es nicht zulassen, dass Stadtpolitiker einem heimischen Vorzeigeunternehmen wie den Kärntner Messen durch geschäftsschädigende Aussagen bewusst wirtschaftlichen Schaden zufügen. Es besteht die Gefahr, dass für 2014 potenzielle Veranstalter wieder abspringen“.

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